Album-Tipp: “Promises” (2021) von Floating Points, Pharoah Sanders & London Symphony Orchestra

Album Cover & Kritik Promises von Floating Points, Pharoah Sanders & The London Symphony Orchestra
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  • Beitrag zuletzt geändert am:19. April 2022
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Promises erzeugt 46 Minuten lang unglaubliche Tiefe und Wärme

In meinem Buche ist das Album ein Meisterwerk und ich empfehle es allen Liebhaber_innen von Musik. Besonders allen, die sich für Minimalismus, Spiritual Jazz, elektronische Musik und Produktion interessieren.

Genre: Klassik, Spiritual Jazz, elektronische Musik
Veröffentlichung: 26.03.2021
Interpret_innen: Floating Points (Britischer Produzent und Musiker elektronischer Musik), Pharoah Sanders (US-Amerikanischer Jazz-Musiker, Tenorsaxophonist und Multi-Instrumentalist) & London Symphony Orchestra

Text: Arian Hagen

Ein Meisterwerk!

Das Album „Promises“, welches das Ergebnis der Zusammenarbeit von Floating Points, Pharoah Sanders und dem London Symphony Orchestra darstellt, erschien am 26.03.2021 auf David Byrne’s Label Luaka Bop.

In 46 beeindruckenden Minuten werden Elemente von minimalistischer, klassischer Musik, Spiritual Jazz und elektronischer Musik miteinander verwoben. Hier erfährst du, warum ich das Album für ein Meisterwerk halte.

„Promises“ als Lichtblick während des Lockdowns

Als die Corona-Pandemie begann und mir klar wurde, dass ich für eine unabsehbare Dauer den Großteil meiner Zeit zuhause verbringen werden würde, tröstete mich zunächst der Gedanke, dass ich mich zumindest auf neue Musik- und Filmveröffentlichungen freuen kann.

Doch leider wurden auch diese im letzten Jahr auf ein Minimum beschränkt. Natürlich blieb viel Gelegenheit, mein Wissen über einige Klassiker aufzufrischen, denen ich noch nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Nichtsdestotrotz fieberte ich monatelang neuer Musik entgegen, die mich faszinieren würde.

Als der britische Produzent und Komponist Floating Points eine Zusammenarbeit mit der Spiritual Jazz-Legende Pharoah Sanders und dem London Symphony Orchestra ankündigte, ging ich quasi schon davon aus, dass dies das Album sein würde, das endlich meine Durststrecke beenden sollte. Direkt nach meinem ersten Hören war ich mir sicher, dass „Promises“ mein Lieblingsalbum des Jahres, vielleicht einiger Jahre werden wird.

Meisterklasse in Produktion und Arrangement

Floating Points vorherige Alben hatten bereits sein fantastisches Können als Produzent und Komponist bewiesen. Meiner Meinung nach ist dieses hier bislang seine beste Arbeit. Das Album besteht aus 9 Sätzen.

Die Komposition beinhaltet Elemente von minimalistischer Klassischer Musik, Spiritual Jazz und Elektronischer Musik. Während der gesamten Dauer wird ein Hauptthema so oft wiederholt, dass es fast der Satire Wert ist. Trotzdem wollte ich, dass es niemals aufhört. Improvisationen an verschiedensten Tasteninstrumenten und Sanders expressive Saxophon-Parts werden kreativ über diesem Hauptthema gespielt.

Neben den vielen Wiederholungen sorgen Floating Points und Sanders stets für spezifische Momente, die in Erinnerung bleiben. Dazu gehören Sanders scatten, ein wunderschönes Streicher-Arrangement, das im 6. Satz seinen Höhepunkt erreicht, eine wilde Synthesizer-Passage im 7. Satz, ein Orgel-Part und sogar ein genialer Moment von Stille.

Movement 6

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Movement 7

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Die musikalischen Höhepunkte am Ende der Komposition verleihen “Promises” einen Spannungsbogen, der das Hören des gesamten Albums zu einem runden und emotionalen Hörerlebnis macht.

Die Qualität der Aufnahme des Albums ist an sich schon atemberaubend. Genau wie beim Album „Laughing Stock“ von Talk Talk lässt Floating Points viel Platz zwischen den Klängen, während er es schafft, unglaubliche Tiefe und Wärme zu erzeugen.

In meinem Buche ist das Album ein Meisterwerk und ich empfehle es allen Liebhaber_innen von Musik. Besonders allen, die sich für Minimalismus, Spiritual Jazz, elektronische Musik und Produktion interessieren.


Wer tiefer in die Thematik und das Album eintauchen möchte darf sich gern die Kritik der Süddeutschen Zeitung durchlesen.


Weitere Album-Kritiken von mir findest du in der Rubrik Album-Tipps.

Arian

Ich komponiere und produziere seit meinem 15. Lebensjahr eigene Musik und verbinde in dieser gerne Live-Instrumente mit atmosphärischen, elektronischen Elementen. Seitdem geht das Musikmachen und -hören bei mir einher und ich bin genauso Künstler wie Musikliebhaber jedes Genres. Meine Lieblingsmusik ist innovativ, emotional und auf technischer Ebene beeindruckend. Zur Zeit studiere ich Musikwissenschaft im Master und gebe nebenbei privat Musikunterricht. Neben Musik sind Filme, Psychologie und Philosophie große Interessengebiete von mir.

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