Verschaffe deiner Musik Gehör – So erreichst du Musik-Blogs
Erkenntnisse aus mehr als zehn Jahren bloggen über Musik. Der Beitrag ist in erster Linie für Musiker:innen , die ihr Musik-Marketing selbst in die Hand nehmen wollen.
Nichtsdestotrotz auch interessant für alle anderen, die Musik oder Konzerte vermarkten wollen.
➔ Du hast endlich deine erste Single, EP oder sogar ein Album veröffentlicht?
➔ Du bist stolz wie Oskar, weil du es komplett selbst produziert hast?
➔ Du hast die letzte Kohle zusammen gekratzt, um ein paar Fan-Shirts zu bedrucken?
Alles da, nur die Fans, die die Shirts tragen und zu deiner Musik dancen sollen, fehlen noch?
Dann lass dir hier ein paar Tipps geben, wie du deine Chancen steigerst, Aufmerksamkeit in der Musikblog-Landschaft zu bekommen. Ich kann dir natürlich nicht versprechen, dass dieses Konzept immer und überall aufgeht. Ich kann dir aber sagen, was bei uns gut (oder nicht gut) ankommt.
Außerdem möchte ich dir kurz ein paar Hintergrund-Infos zu der Situation der meisten Freizeit-Musik-Blogger:innen geben. Das hilft dir dabei, einen kleinen Perspektiv-Wechsel vorzunehmen – Damit du dich ein bisschen besser in dein Gegenüber hineinversetzen kannst und deine Mails die Wirkung erzeugen, die du dir wünschst: Aufmerksamkeit.
Fakten übers Musik-Bloggen
1. Wir machen das – genauso wie du deine Musik – aus Leidenschaft. Wir machen das in unserer Freizeit und sitzen nicht den ganzen Tag am Rechner, um Anfragen per Mail zu beantworten. Sei also nicht verzweifelt, wenn auf deine Anfrage per Mail so schnell keine Antwort vom Blog kommt.
2. Wir verdienen mit dem Bloggen in der Regel kein Geld. Soll heißen: Wir sind keine Dienstleister_innen, die nur auf deine Musik gewartet haben, weil wir sonst nicht wissen, worüber wir schreiben sollen. Wir sind kreativ, lieben Musik und den Austausch darüber. Wir lieben nicht die Attitüde: „Meine Musik ist die tollste, schreib doch darüber!“
3. Die meisten von uns haben sich auf ein Genre oder Thema festgelegt. Die einen betreiben einen Rap-Blog, die anderen supporten Frauenbands, wieder anderen feiern Indie-Bands. Anfragen, die überhaupt nicht zu uns passen, nerven.
4. Wir bekommen unfassbar viele Mails. Von Bands, PR-Agenturen, Labels, Locations, usw. Das ist schön, aber einfach zu viel. Es ist 14 Uhr und bei uns sind bereits 21 Mails eingetrudelt. Du kannst dir denken, wie schnell da eine Mail untergeht …
Tipps für den Erstkontakt
Was heißt das fürs Musik-Marketing? Behalte im Hinterkopf: Zeit ist kostbar. Wir entscheiden innerhalb von Sekunden, ob wir eine Mail komplett lesen oder nicht. Wir brauchen auf die Schnelle alle relevanten Infos wie Genre, Link zur Hörprobe, anstehende Tourdaten, etc. Gut aufbereitet, denn wir haben keine Zeit und Lust, uns durch einen unübersichtlichen Klotz an Buchstaben zu wurschteln.
Weitere Tipps gibt´s hier:
- Bevor du wahllos irgendwelche Mails rausfeuerst, setze dich mit jedem einzelnen Blog auseinander und checke, ob du mit deiner Musik in das Konzept passt. Wenn ihr nicht zusammenpasst, kannst du dir die Energie und Zeit für eine Mail sparen.
- Wenn du eine Mail schreiben möchtest, überlege dir einen kurzen und knackigen Text. Floskeleien wie: „Hey, euer Blog ist toll, wir passen da voll rauf!“ kannst du knicken, das zieht nicht. Suche dir stattdessen etwas Konkretes, was du am Blog wirklich gut findest und baue eine Brücke zu deiner Musik bzw. zu dir. Hast du über einen Bekannten oder von einer Freundin vom Blog gehört? Dann schreibe das! Fun-Fact: Richtig gut (nicht!) sind die Mails, in denen wir anhand der Schriftart erkennen, dass einfach nur der Name in der Anrede geändert wurde.
- Im Marketing sollte immer die Zielgruppe im Vordergrund stehen und nicht die Person oder Firma, die „verkaufen“ will. Das gilt genauso für dich. Schließlich willst du „etwas verkaufen“ und wir wollen wissen, warum wir uns für dich und deine Musik interessieren sollten.
- Der Einstieg ist wichtig, wie du nun gemerkt haben solltest. Gehe davon aus, dass dich und deine Musik noch niemand kennt und stell dich erstmal kurz (!) vor. Fall nicht mit der Tür ins Haus. Die Betreffzeile ist das erste, was wir Blogger_innen sehen. Nutze diese kurze Zeile, um Neugier zu erzeugen. Der schwierigste Part! Wurde die Mail geöffnet, hast du bereits deine Zehenspitzen in der Tür.
- Folge den Regeln des Newsletter-Marketings. Hier geht es um Zielgruppen, die Aufbereitung von Mails und Dos und Don´ts im Newsletter-Marketing. Einen weiterführenden Link zum Thema findest du weiter unten.
- Bezugnehmend auf Punkt 1 und 2 (Fakten übers Musik-Bloggen): Wir freuen uns über Konzert-Einladungen. Wir freuen uns auch darauf, dich nach dem Konzert persönlich zu treffen. Das ist für uns quasi die Bezahlung für das Schreiben eines Blog-Beitrags oder einer Erwähnung auf Instagram.
- Biete den Blogs doch einfach mal an, dass du den Blogbeitrag teilst. Nach dem Motto: „Und das hast du davon, wenn du über uns schreibst.“ Es ist ein Geben und Nehmen, davon profitieren beide Seiten. Wir verfolgen nämlich im Grunde das gleiche Ziel wie du: Wir wollen bekannter werden. Nichts ist frustrierender, als einen Beitrag zu verfassen, der von der Band im Nachgang keinerlei Wertschätzung erfährt.
- Halte deine Website aktuell und biete deinen unterschiedlichen Zielgruppen die Informationen, die sie brauchen. ➔ Blogs brauchen vor allem Pressematerial, an das sie schnell und unkompliziert kommen: Fotos mit Copyright-Hinweisen, einen Pressetext, aber auch aktuelle Tourdaten, eine Hörprobe, Diskografie, etc. ➔ Fans brauchen auch Tourdaten, Ticketpreise, persönliche Einblicke, Merch und weiß der Geier was sonst noch.
➔ Ganz gut gelöst haben das z. B. Loft Concerts und Konzertbüro Schoneberg. Bei Loft Concerts finden wir als Blog beim jeweiligen Konzert einen Link zum Pressematerial. KB Schoneberg hat einen eigenen Presseservice-Bereich.
- Versuch´s mal mit einem Brief ;)
Musik-Vermarktung: Fazit
Wer beliebiges Musik-Marketing für alle Zielgruppen gleichermaßen macht, wird es schwer haben. Wer nur sich selbst und nicht den Menschen gegenüber sieht, der für einen die Werbetrommel rühren soll, wird auf Granit beißen. Daher: Sei kreativ, halte dich in Mails kurz, stell dich vor, biete etwas an und halte eine Hörprobe bereit.
Ist der Erstkontakt geglückt, steht einer längerfristigen Musik-Freundschaft, von der beide Seiten profitieren, kaum noch etwas im Wege. Und finally: Gib nicht so schnell auf. Der Erfolg kommt nicht von heute auf morgen. Dazu gehört ein langer Atem und ein gutes Netzwerk. Wir sprechen aus Erfahrung.
Lese-Tipp: Newsletter erstellen Tipps | Inklusive Dos & Don’ts
Moin, ich bin Angela, Gründerin von MUSIKMUSSMIT.
Neben dem Bloggen über Musik habe ich mich dem Online-Marketing mit Schwerpunkt Suchmaschinenoptimierung verschrieben. Meine Leistungen sind buchbar: für nur 69€ nehme ich mir eine Stunde Zeit für deine Fragen und heiße Tipps ➔ Anfrage Beratung Musikmarketing senden.