Vorgestellt: Gregor McEwan | Folkrock aus Berlin

Gregor Mc Ewan Newcomer vorgestellt bei MUSIKMUSSMIT
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  • Beitrag zuletzt geändert am:18. Mai 2021
  • Beitrags-Kategorie:Musik / Newcomer
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Jedenfalls war das Publikum eh schon unfassbar offen für meine Musik, sodass ich durch das Konzert gefühlt nur so „durchgeflogen“ bin.

Text: Isabel Zech | Foto: Kati von Schwerin

Hergehört: Es gibt wieder neuen Newcomer-Sound auf die Ohren. Heute stellen wir euch den Singer-Songwriter Gregor McEwan aus Berlin vor, der gar nicht mehr so neu in der Musikszene ist.

Seine ersten beiden Alben „Houses and Homes“ (2010) und „Much Ado About Loving“ (2014) wurden bereits mit  dem Sound der Musikgrößen wie Ryan Adams und Noel Gallagher verglichen, wobei ich persönlich mehr Roxette aus seiner Musik heraushöre. In einem kurzen Interview hat er mir von seinen Idolen, Per Gessle und der Musik erzählt, das ihr weiter unten nachlesen könnt.

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Hagen aka Gregor McEwan macht schöne Gitarrenmusik und das mit voller Leidenschaft. Es sammeln sich Folk, Pop und eine tiefe Melancholie in seinen Songs, die sie unter anderem dem Einfluss des frühen Britpop zu verdanken haben. Auf dem dritten Album „From A To Beginning“, welches er am 12.01.2018 veröffentlicht hat, zeigt er ein weiteres Mal, dass er Tiefe, Spannung und Theatralik in seiner Musik vereinen kann. Was dabei herauskommt sind Songs wie „Rewind, Retrack, Rename, Restore“ oder „On Her Radar“, die runter gehen wie Öl. Man kriegt selber ein bisschen Bock, endlich mal die staubige Gitarre aus der Ecke zu holen und drauf los zu spielen.

McEwan wurde bereits von Magazinen wie dem Rolling Stone, Musikexpress, Westzeit und PrettyInNoise entdeckt und begeistert auch schon außerhalb von Deutschland. Mittlerweile ist er im Programm des Radiosenders Deutschlandfunk Kultur zu hören und erreicht mit seinen „Star Wars Metaphern“ viele Hörerinnen und Hörer.

Seit wenigen Tagen ist das neuste Video zu seiner Single „Green Mile“ online, schaut mal rein.

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Seit Januar 2018 ist er auf Solo-Tour quer durchs Land, um sein drittes Album „From A To Beginning“ vorzustellen. Wer ihn verpasst hat, hat noch bis Anfang Januar die Gelegenheit, ihn live zu erleben. Die Konzertdaten findet ihr unter dem Interview.

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Interview mit Gregor McEwan

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Wie und wann hast Du angefangen Musik zu machen?
Ich habe bereits als junger Bursche Konzertgitarre in der städtischen Musikschule Haltern (am See) gespielt. Zunächst richtig klassisch: Mit Fußbank und sehr sehr vereinfachten Mozart-Stücken. Mit etwa 14 Jahren sah ich dann ein MTV Unplugged Konzert von Roxette und flehte meinen Gitarrenlehrer an mir doch auch diese Akkorde beizubringen, die dieser Per Gessle da spielt (lacht!). Daraufhin begann ich nach und nach eigene Songs zu schreiben.

Gab es einen Song mit dem Deine Band ins Rollen kam?
Es gab vielmehr einen Song, der das Ende meiner ehemaligen Band (Helter Skelter) behandelte und mein Solo-Schaffen in gewisser Weise einläutete. Der Song heißt The Banks und besingt recht melancholisch die Gewissheit, dass es aufgrund unterschiedlicher Lebensentwürfe mit der Band zu Ende gehen musste, aber auch die Tatsache, dass man wirklich alles – völlig egal wie “grün“ oder waghalsig man auch war  – genau so noch mal machen würde bzw. man es vielleicht auch einfach genau so machen musste, um aus Fehlern zu lernen und zu verstehen, was letztendlich so ein “Gefüge Band“ ausmacht und bedeutet.

Wie läuft das bei Dir ab, wenn du einen neuen Song schreibst? Was entsteht zuerst, der Text oder die Melodie?
Meistens fällt mir tatsächlich beides gleichzeitig ein. Oft ein Chorus, teilweise auch schon Fragmente einer Bridge oder Strophe… und auch schon ein paar Worte dazu. Das ist dann noch nicht der endgültige Text, sondern eher ein paar Zeilen gepaart mit Kauderwelsch. Aber man hat schon eine grobe Ahnung, welche Worte und Laute einen zur Melodie passenden Klang haben. Die große inhaltliche Thematik oder eine Art textlicher Rahmen entsteht dann aber zumeist erst später.

Über was willst Du in Deiner Musik schreiben und singen? Liegt Dir ein bestimmtes Thema besonders am Herzen?
Ich möchte mich da selbst gar nicht erst auf bestimmte Themen beschränken, sondern einfach drauf los schreiben, da ich glaube, dass ein Song auch nur so maximal aufrichtig sein kann. Trotzdem war es auf meinen ersten drei Alben so, dass jedes Album für sich so eine Art Oberthema inne hatte: Houses And Homes handelte vom Weggehen und Ankommen, Much Ado About Loving über die Liebe, in all ihren Formen und mit all ihren Dramen und From A To Beginning hatte Zeit und Vergänglichkeit als roten Faden. Ich hatte das aber nie so konzipiert und denke vielmehr, dass es immer nur die aktuelle Phase oder Lebenssituation widerspiegelte, in der ich mich zu jener Zeit befand.

Hast Du musikalische Vorbilder, die Dich geprägt und inspiriert haben?
Nach dem “Startschuss Roxette“ kam bei mir die große Britpop-Phase:
Oasis (vor allem die von Noel Gallagher gesungenen B-Seiten), Blur, Pulp, usw.
Dann die Get Up Kids und Weakerthans. Später Ryan Adams, Damien Rice, Bon Iver etc. Aber immer auch „Altmeister“ wie Leonard Cohen oder Tom Waits.
Für’s letzte Album inspirierte mich zudem der Interstellar Soundtrack von Hans Zimmer. Für’s kommende dann der Arrival Soundtrack von Jóhann Jóhannsson. (lacht!)

Welches war dein bisher schönster Moment?
Puh! In gewisser Weise hat ja jedes Konzert seine besonderen Momente. Bei sogenannten Liedermachern sind es vielleicht sogar noch ein paar mehr, da auch zwischen den Songs und in der Interaktion mit dem Publikum so viel passiert. Daher ist es schwierig, da DEN Moment oder DAS Konzert zu nennen. Ich erinnere mich allerdings gern an meinen Support für Angus & Julia Stone im Heimathafen Neukölln zurück. Für Julia und Angus war es so eine Art Albumvorstellungs-Show vor Hardcore-Fans und Presse, um ihr neues Album live zu präsentieren, welches sie allerdings noch gar nicht dabei hatten, da es – glaube ich – erst einige Wochen später herauskam. Jedenfalls war das Publikum eh schon unfassbar offen für meine Musik, sodass ich durch das Konzert gefühlt nur so „durchgeflogen“ bin. Da Julia anmerkte, dass ich Angus ja ziemlich ähnlich sehen würde, machte ich auf der Bühne so meine Späße, dass ich ja ein weiteres Geschwisterchen der beiden sei. Später am Merchstand habe ich dann unglaublich viele CDs und Platten verkauft und war anfänglich noch so überrascht, sodass ich sagte: „Ähm! Das ist aber nicht das neue Album von Angus & Julia Stone und ich bin auch wirklich kein weiterer Bruder der beiden. Das war nur Spaß!“ Irgendwann bemerkte ich dann aber, dass die ganzen Leute das natürlich schon verstanden hatten und tatsächlich meine Tonträger kaufen wollten. Ein schönes Gefühl! Insbesondere wenn man bedenkt, wie es Support-Acts oftmals sonst so ergeht.

Gibt es eine Geschichte hinter Deinem Namen?
Ja. Aber es gibt leider auch Geschichten, die einfach nicht besser werden, je öfter man sie erzählt. (lacht!)

Gibt es ein nächstes großes Ziel, das du anstrebst?
Das nächste große Ziel ist immer der nächste große Song!

ENDE

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Und auch den wird Gregor McEwan schon bald parat haben.

Sein neustes Video zur Single „Green Mile“ aus seinem aktuellen Album „From A To Beginning“ (VÖ: 12.01.2018 – Vinyl: Midsummer Records / Cargo Records | CD & Digital: Stargazer Records / Broken Silence / Finetunes) wurde am 29.09.2018 veröffentlicht.

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Konzerte von Gregor McEwan

05.10.2018 Wohnzimmer GE, Gelsenkirchen
10.11.2018 Findus, Bremerhaven
10.01.2019 Cow Club, Solingen
11.01.2019 Bunker Ulmenwall, Bielefeld

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Diskografie

2010 – Houses and Homes
2014 – Much Ado About Loving
2018 – From A To Beginning

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Weitere Newcomer gibt´s in unserer Rubrik Newcomer zu entdecken. Unsere Spürnasen für gute Musik haben uns bisher selten getäuscht.

Isa

Nach jahrelanger fanatischer Fokussierung auf Punkrock und Indie-Rock kam ich irgendwann auf den Geschmack auch mal etwas Anderes zu hören. Seitdem bin ich offen für Neues, wie im Moment für HVOB, alt-J, Rampue, Local Natives, Flume, Ten Walls, KYTES, Warpaint und The Vaccines. Und wenn schon keine Musik mache, dann am besten drüber schreiben. Auf zum Festival und ran an die Tasten!

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