Konzertbericht: Palace in Berlin

Palace Setlist Berlin Konzert Foto Inken Petersen MUSIKMUSSMIT Musikblog
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  • Beitrag zuletzt geändert am:17. Oktober 2018
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Umso trauriger war es, dass das Konzert nach elf Liedern ein Ende fand. Aber es gibt Hoffnung: Die Jungs betonten einige Male, dass wir uns ganz bald wieder sehen werden, denn sie würden nicht das letzte Mal in Berlin gewesen sein.

Konzert am 11. November 2016 im Privatclub Berlin // Support: Beach Baby
Text und Fotos: Inken Petersen

Palace on top

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Dank Leo Wyndham, Will Dorey, Rupert Turner und Matt Hodges schwebe ich immer noch auf Wolke 7. Konzerttechnisch war meine Woche so vollgepackt wie schon eine Weile nicht mehr. So stellt man schnell mal Vergleiche her, da alles in einem nahe beieinanderliegenden Zeitraum abläuft, man aber trotz allem Zeit zum Reflektieren hat. Nun hatte ich die Gelegenheit die Glass Animals, welche im Columbia Theater spielten, die Crystal Fighters, die kostenfrei für Arte im SchwuZ zu sehen waren und zu guter Letzt Palace, welche den Privatclub bespielten, in dieser Woche zu sehen und mir dazwischen immer einen Tag Konzert-Pause zu gönnen. Drei recht unterschiedliche Bands und Veranstaltungsorte. Ohne Frage, Glass Animals wussten, wie sie ihr Publikum vollends glücklich machen konnten, indem sie ihre alten und neuen Songs voller Energie präsentierten. Lediglich „Mama´s Gun“ und ein etwas entspannteres Publikum fehlten mir. Von den Crystal Fighters bekam ich traurigerweise aus der vorletzten Reihe nicht genug mit und leider kann mich ihre neue Platte „Everything Is My Family“ einfach nicht überzeugen. Letztendlich waren es Palace, die meine Woche zu einer perfekten Konzert-Woche krönten und das beste der drei Konzerte spielten.

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Energie und Entspannung im Gleichgewicht

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Mit freudiger Erwartung und einer gewissen Haltung von: „Das wird heute ein ruhigeres Konzert“ begab ich mich in den Privatclub. 20 Uhr sollte die Vorband Beach Baby Songs ihres Albums „No Mind No Money“ präsentieren. Fast pünktlich betraten die auf der Mode der 80er hängengebliebenen Londoner die Bühne und servierten uns ein paar Lieder ihrer vor zwei Monaten erschienenen Platte. Nur langsam begab sich das Publikum nach vorne, ließ dabei aber trotzdem einen Sicherheitsabstand von ca. 2 Metern zur Bühne frei. Der Vokuhila tragende Sänger könnte ja beißen… Ich brauchte ein paar Lieder, um mit Beach Baby warm zu werden, dennoch waren sie eine recht geeignete Vorband (vielleicht, da sie den gleichen Produzenten haben: Adam Jaffery), was man ja nicht von vielen Konzerten und den jeweiligen Supports sagen kann.

Beach Baby Berlin Konzert Foto Inken Petersen MUSIKMUSSMIT Musikblog
Beach Baby

Nach ca. einer halben Stunde gingen sie von der Bühne und das Publikum traute sich nun schneller als gedacht in die ersten Reihen. Schließlich war die Show ausverkauft und auch die letzten waren während des Supports und der darauffolgenden Umbaupause eingetrudelt. Schwups stand ich ganz vorne und hatte eine überragende Sicht auf alle nun die Bühne betretenden Palace-Mitglieder und die vielversprechende Setlist. Sie spielten „Head Above Water“, „I Want What You Got“, „Tomahawk“, „Veins“ und „Kiloran“ welche sich nicht auf dem aktuellen Album „So Long Forever“, aber auf der ersten EP „Lost In The Night“ und der zweiten EP „Chase The Light“ befinden. „Break The Silence“, „Holy Smoke“, „So Long Forever“, „It´s Over“ und „Bitter“ des Debütalbums waren ebenfalls dabei. Überraschenderweise war der Abend voller Energie, wie ich es gar nicht erwartet hätte. Verständlicherweise wurde es auch mal etwas kuscheliger, wie sollte es auch anders sein?! Jedes Bandmitglied wirkte wie die Ruhe in Person und manche Tracks sind schon sehr sinnlich, dennoch kamen powergeladene Gitarrenklänge und die treibende Stimme Leo Wyndhams nicht zu kurz.

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Immer wärmer wurde es im gut gefüllten Privatclub, doch Sänger Leo Wyndham nahm die Mütze nicht ab und fuchtelte sich immer wieder am Ausschnitt seines weißen Hemdes herum. Jedes Bandmitglied war ziemlich vertieft ins Spiel seines Instrumentes, sodass es nur einmal zu einem Tänzchen zwischen Sänger/Gitarrist und Gitarrist Rupert Turner kam, wobei sich der Bassist Will Dorey gleich etwas ausgeschlossen zu fühlen schien und dazu kam, was auch Schlagzeuger Matt Hodges ein wenig belächelte. Sympathisch wirkten die Londoner, auch wenn sie nicht viele Worte machten. Doch viele Worte waren gar nicht nötig, um den Abend zu einem stimmigen, klangtechnisch wunderbaren Abend zu machen.

Palace Konzertbericht Berlin Konzert Foto Inken Petersen MUSIKMUSSMIT Musikblog

Wie schon in meiner Ankündigung erwähnt, ist Palace nicht die selbstbewussteste Band, zumindest was die Selbsteinschätzung ihrer Musik betrifft. Diese Bodenständigkeit und ihre relaxte Art sind wohl Kriterien, welche sie gleich noch charmanter wirken lassen. Umso trauriger war es, dass das Konzert nach elf Liedern ein Ende fand. Aber es gibt Hoffnung: Die Jungs betonten einige Male, dass wir uns ganz bald wieder sehen werden, denn sie würden nicht das Letzte mal in Berlin gewesen sein.

Palace Konzertbericht Berlin Konzert Foto Inken Petersen MUSIKMUSSMIT Musikblog

Ich werde nun gespannt die Karriere der angenehmen Lononder Band Palace verfolgen und denke, dass sie ganz bald auch in Deutschland größeren Erfolg genießen werden. Bei einem erneuten Konzert in der Nähe, werde ich auf jeden Fall wieder am Start sein.

Diskografie

  • 2014 – Lost In The Night EP
  • 2015 – Chase The Light EP
  • 2016 – So Long Forever

Für Fans von: EL VY, Will Butler, Dralms, Sheep, Dog & Wolf, Her

Inken

Ich zeichne und gestalte gerne Dinge & Räume um, stöbere gerne rum, sei es in der Natur, Städten, auf Flohmärkten oder in Gesprächen. Außer Musik mag ich unter anderem Katzen, Kunst und Knuspermüsli. Ich höre Musik von Foals, Cage the Elephant, Abby, Django Django, Life in Film, Kurt Vile, Tame Impala, Balthazar, Say Yes Dog, Acollective, Xul Zolar, Talking to Turtles, Martin Kohlstedt, Talisco, Charity Children, Kasabian, Beatsteaks, Chet Faker, Deerhunter, Bonaparte, uvm.

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