Vorgestellt: Oh Eos. aus Jena | Interview

Oh Eos Band Jena

Vor etwas längerer Zeit bereits erhielten wir eine Mail von diesen jungen Menschen aus Jena und nun endlich  – hier ist er, der Beitrag, das Interview, das schriftlich mit Oh Eos. erfolgte. Nicht nur musikalisch ein Paar, basteln die zwei seit gut einem Jahr an ihren Songs. Nach so kurzer Zeit mit einer EP daherzukommen ist schon mal nicht schlecht, wenn diese dann auch noch gut klingt – umso besser. Und das tut sie, die EP The Green Heart!

Hört hier, wie ihre Musik klingt und lest, welches ihre großen Vorbilder sind, wie ihr Alltag und die musikalische Rollenverteilung aussehen.

Wie immer an dieser Stelle kommt die überraschende Einstiegsfrage: wer seid Ihr und wo kommt Ihr her?
Wir sind Johannes und Michele und wohnen zurzeit im schicken Jena in Thüringen. Michele hat hier studiert und promoviert im Moment, so als Nebenbeschäftigung zum Musikmachen. Johannes kommt eigentlich von überall her, im Norden Deutschlands geboren, in Frankreich aufgewachsen, hat Mediengestaltung in Mainz studiert und ist jetzt Student in Jena. Wir haben vor Oh Eos. zusammen in einer Indie-Band gespielt. Die Vorstellungen gingen aber zu weit auseinander, sodass wir uns dazu entschlossen haben, unser eigenes Projekt zu starten.

Eure EP „The Green Heart“ ist am 21.2. erschienen. Was erwartet die Hörer_innen?
„The Green Heart“ enthält 5 Songs, u.a. die gleichnamige zweite Single, zu der wir am gleichen Tag ein Video veröffentlicht haben.  Der Song handelt von Heimat, aber nicht nur einer örtlich begrenzten, sondern eben auch von der, die man im Herzen trägt. Michele kommt ja aus Thüringen, dem grünen Herzen Deutschlands, damit sollte der Titel klar sein! Die anderen Songs haben ganz unterschiedliche Themen, von Alltagsproblemen über Lovestories bis hin zur modernen Social Media Gesellschaft.

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Jetzt wird es intim – seid Ihr “nur” musikalisch ein Paar?
Wir waren schon ein „echtes“ Paar, bevor wir auch ein musikalisches wurden. Am Anfang war es relativ schwierig überhaupt zusammen Musik zu hören, weil Johannes eher elektronisch orientiert ist und Michele sich gern irgendwo zwischen Indie und RnB aufhält. Da wir aber beide sehr musikalisch sind und jeder für sich schon immer an eigenen Stücken gearbeitet hat, war es irgendwie klar, dass wir es auch musikalisch mal zusammen versuchen wollen. Und die Musikrichtung, die dabei rausgekommen ist, finden wir jetzt beide gut.

In einigen Songs sind Streichinstrumente zu hören – welche Instrumente spielt Ihr?
Streichinstrumente gehören leider nicht zu unserem instrumentalen Repertoire. Bei „Asteroid“ kommen die aus dem Computer. Johannes spielt seit frühester Kindheit Schlagzeug und Gitarre, kann aber auch ein bisschen was auf dem Klavier klimpern. Michele spielt Gitarre und singt.

Wie sieht die Rollenverteilung aus – wer macht musikalisch was? Wer kümmert sich um die Lyrics?
Für das Songwriting ist Michele verantwortlich. Die Musik produziert Johannes. Wie die Songs dann fertig zu Stande kommen ist recht unterschiedlich. „Untill We Die“ entstand beispielsweise relativ spontan. Johannes hatte mal wieder ein bisschen elektronische Musik fabriziert und Michele hat spontan drauf gesungen. Zack, stand die erste Strophe und der Refrain. Für andere Songs wie „Green Heart“ oder „Asteroid“  gab es den Text schon lange vor dem Song. Hier haben wir zusammen am Sound gebastelt, bis er so war, wie wir es schon vorher im Ohr hatten.

Vergleiche sind irgendwie immer doof, aber ich komme nicht umhin, dass mich Eure Musik an eine Mischung aus BANKS und London Grammar (die ich beide sehr liebe) erinnert, kommt das hin? Wie würdet Ihr selbst Eure Musik bezeichnen und beschreiben?
Wow, vielen Dank. Wir sind selbst auch große London Grammar Fans. Das jetzt selbst einzuschätzen, wie man klingt, ist immer so ein bisschen komisch, man will ja auch nicht arrogant rüberkommen. Aber es gibt sicherlich Künstler, von denen wir denken, dass es musikalisch in eine ähnliche Richtung geht. “You“ z.B. klingt für Michele ein bisschen nach Jessie Ware, „One of Hundred“ vielleicht nach Tove Lo. Bei “Asteroid“ hatten wir die epische Musik von Florence and the Machine im Hinterkopf. Also relativ unterschiedlich. Wenn wir unsere Musik irgendwo hochladen, geben wir ihr meistens das Genre Synthpop. Generell kann man sagen, dass die Musik natürlich elektronische Anteile hat, durch Micheles musikalischen Background aber durchaus auch soulig oder mal nach Indie klingt!

Welchen Künstler_innen haben wir zu verdanken, dass Ihr genau diese Art Musik macht?
Das klingt vielleicht blöd, aber ein großes musikalisches Vorbild ist Beyoncé, zumindest für Michele. Sie ist ein Fan seit Destiny‘s Child noch aus Beyoncé, Kelly, LaTavia und LeToya bestand. Beyoncé hat sie immer inspiriert und irgendwie angetrieben weiter Musik zu machen, auch wenn die Musik von Oh Eos. heute wahrscheinlich nicht so viel mit Queen B zu tun hat. Für die Art der Musik stehen wohl eher die genannte Florence Welsh, die frühe Ellie Goulding, James Blake, Bands wie Alt-J, aber auch DJ’s wie Robin Schulz als Vorbilder.

Es gibt ein lustiges Bild, wo Michele zwischen Wäscheständer und Küche am Mikrofon steht – sieht so Euer Alltag aus bzw. wie sieht Euer Alltag aus?
Ein typischer Tag in unserem Leben würde wohl so oder so ähnlich aussehen: Tagsüber studieren, bzw. in der Uni arbeiten, Kaffee trinken und Kuchen essen, unsere Kaninchen versorgen und abends vorm Rechner und Mikrophon hängen. So provisorisch geht es meistens zu, wenn wir spontan irgendwas machen wollen, das Bild ist dabei entstanden, als wir eines schönen Sonntagnachmittags Lust hatten David Guetta zu covern.

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Welches sind Eure Wünsche für die Zukunft, worauf dürfen sich die Fans freuen?
Wir wollen natürlich raus, auf die Bühne! Die nächsten Monate werden wir dazu nutzen, um an einem geeigneten Konzept für Liveauftritte zu arbeiten und hoffen natürlich dieses dann auch sobald wie möglich irgendwo austesten zu können. Also wer Lust hat, uns mal zu sehen und zu hören, kann sich auf der Facebook Seite auf dem Laufenden halten. Nebenbei werden wir weiter an neuer Musik arbeiten, das Grobkonzept für eine LP steht schon, viele Songs liegen unfertig in irgendwelchen digitalen Schubladen.

Eure aktuellen Lieblingsplatten sind derzeit?
Michele: Beyoncés letztes Werk natürlich! „So Long, See You Tomorrow“ und „Flaws“ von Bombay Bicycle Club, „I Forget Where We Were“ von Ben Howard, die beiden Alben von Alt-J, ich liebe Jamie T’s neuen Stil auf seiner letzten Platte. Rauf und runter laufen bei mir auch beide Longplayer von den Local Natives!

Johannes:
„Was hörst du so für Musik?“ eine Frage, die für mich so umständlich zu beantworten ist wie „Wo kommst du her?“. Aus alten Drummerzeiten sind für mich immer noch Künstler wie The Offspring, Sum41 oder Rise Against allgegenwärtig. Rap von Prinz Pi bis K.I.Z., Elektro von Marek Hemmann bis Sascha Braemer. So ist es auch mit unserer Musik, wenigstens eine kleine Gänsehaut beim Produzieren muss drin sein, sonst kann man es auch gleich sein lassen.

Wenn Euch irgendwer bei irgendetwas helfen könnte, jetzt habt Ihr die Chance, es loszuwerden!
Wir freuen uns immer über die Zusammenarbeit mit talentierten Menschen, vor allem was die Visualisierung anbelangt. Falls jemand Lust hat, zu einem unserer Songs ein Video zu machen, sind wir immer offen und dankbar. Aber auch über musikalische Features würden wir uns freuen oder wenn wir mal bei jemand anderem mitmachen dürften. Also falls jemand noch für irgendwas eine weibliche Stimme braucht, gerne melden! Ansonsten hilft uns natürlich Publicity, alles was mit liken, sharen, posten, twittern zu tun hat und wir somit mehr Menschen erreichen können.

MÖGEN // ANGUCKEN // FOLGEN // KAUFEN

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Angela

Ich mag Serien (Narcos, Ozark, Better Call Saul, The Crown, House Of Cards, Bloodline) das Tempelhofer Feld, mein Longboard, Flughäfen, Portugal, Senf, Jogginghose, Erdnusslocken, ausschlafen, frühstücken, euch und natürlich Musik. Hier kann ich euch Shura, Rhye, Rival Sons, Royal Blood, HÆLOS, MØ, Banks und SOHN ans Herz legen. Ich mag auch vieles nicht - z. Bsp. Fisch, vollgestopfte U-Bahnen oder kalte Füße.

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