Abschieds-Tour: Satellite Stories auf „Cut Out The Lights“-Tour

Satellite Stories Pressefoto Abschiedstour 2018
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  • Beitrag zuletzt geändert am:18. Mai 2021
  • Beitrags-Kategorie:Musik
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Und wieder verlässt uns eine Indie-Band – Eine Ode an den sterbenden Indie

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Text: Inken Petersen

Nach der tollen Indie-Schrammel-Rock-Band Bombay und den Indierockern von den Kilians löst sich nun auch die Indie-Pop-Band Satellite Stories auf. Für Anhänger_innen dieser Band oder allgemein des Indie-Rocks ist das äußerst bedauerlich.

Persönlich hatte ich meine Differenzen mit der Band. War ich vor fünf Jahren den Songs „Campfire“ und „Kids Aren´t Safe In The Metro“ so sehr verfallen und verfolgte auch die nächsten Alben, überhörte ich sie mir leider irgendwann, was sicher auch daran lag, dass ich zu dieser Zeit allerhand Bands dieses Musikspektrums hörte. Dann sah ich sie einmal als Vorband von Kakkmaddafakka und nahm sie ehrlich gesagt nur so nebenbei wahr.

Im Zuge dessen, dass mein Freund mich darauf aufmerksam machte, dass er Satellite Stories unbedingt im Oktober noch einmal sehen möchte, da dies ihre Abschiedstour wird, wurde ich hellhörig. Im Oktober 2017 sollte die Finnische Band im Musik & Frieden spielen, was als eins von mehreren Konzerten jedoch abgesagt wurde, da sie mit ihrem Album „Young Detectives“ nicht zufrieden waren und es auf diese Weise nicht präsentieren wollten. Sie hatten vor, sich die Zeit für sich nehmen, einen klaren Geist zu bekommen, zu überprüfen, was sie eigentlich noch wollten und natürlich am Album zu feilen. Gesagt, getan. Was dabei herauskam war das Album „Cut Out The Lights“, das man sich seit dem 07. September 2018 anhören kann. Das Warten hat sich definitiv gelohnt – allerdings mit einem bitteren Beigeschmack.

So schaue ich auf das Konzert am 05. Oktober 2018 im Privatclub mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn das Album ist so gut und klingt nach feinstem Indierock, welcher mich doch gleich an alte Zeiten in geliebten und verranzten Indieclubs erinnert. Manche mögen es vielleicht abstreiten, dass der Indierock oder Garagerock oder Alternativerock, oder wie man ihn auch nennen mag, ausstirbt. Doch leider bestätigt sich diese Vermutung anhand der Fakten, dass solche Bands, die einfach ihr Ding machen, sympathisch wirken und vielleicht nicht auf den immensen Erfolg aus sind, sich verabschieden. Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, dass die Indieclubs sich in Mainstream-Schuppen verwandeln oder direkt  wieder schließen (müssen).

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Alles prima, aber irgendwie auch nicht

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Satellite Stories trennen sich nach 10 Jahren und geben der Indieszene so viel und nehmen ihr gleichzeitig einen großen Teil. Immerhin lieferten sie in der Zeit fünf Alben. Sie schreiben, dass zwischen ihnen alles prima sei und sie sich enger verbunden fühlen als je zuvor. Mit einem „Knall“ wollen sie gehen, da die Musikindustrie an Körper und Geist zerrt und sie es noch in der Hand haben, dem ein Ende zu setzen. Sie sagen, dass sie jede Minute der Herstellung des Albums genossen, zurück zur Basis ihrer Musik gingen und nur die Musik machten, die sie fabrizieren wollten. Sie hoffen, dass wir etwas darin finden, was wir lieben. Dazu sage ich nur: Definitiv! Definitiv, alles! Auch wenn vielleicht nicht  die Dance-Songs wie früher dabei sind, so finde ich, dass sich gut heraushören lässt, dass sie Bock hatten. Das wiederum macht Laune und es macht Laune, sie noch einmal live zu sehen. Wenn es auch das (vorerst) letzte Mal ist. Das ist doch ein Grund, das Ganze umso mehr zu genießen.

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Das letzte Einhorn

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Ihre Tour wird nicht nur eine Präsentation des Albums sein, sondern auch eine Greatest-Hits-Tour. Mit dieser Tour geht die Europaweit bekannteste Finnische Indieband von uns. Schon stimmt es mich wieder sentimental, wenn ich das letzte Lied des neuen und finalen Albums „Alone in Eldorado“ anhöre, der Sänger und Gitarrist Esa Mankinen „Adios, Adios, Adios, Adios“ trällert und ich daran denke, dass er diese Worte auch bald im Privatclub zu seinen Fans sagen wird.

Hach, wie schön ist es eigentlich, dass sie im Privatclub spielen? Ich war schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr dort und habe ja schon ein paar Mal betont, wie sehr ich diesen Club mag, der übrigens auch bald schließt (ist das eigentlich Euer Ernst?!). Als wäre es eine Ode an den vor sich hin sterbenden Indierock. Das letzte Einhorn im letzten Einhornclub mit den letzten Einhorn-Anhänger_innen. Sozusagen. Aber Hej, vielleicht schlummern ja noch irgendwo ein paar Einhornbabys und warten nur darauf, in die Wildnis entlassen zu werden oder ein paar alte liegen in einem 100-jährigen Schlaf und müssen nur noch wachgeküsst werden. Wäre mein Vorschlag.

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Bandmitglieder
Esa Mankinen — Gesang, Gitarre
Marko Heikkinen — Leadgitarre
Jyri Pesonen — Bassgitarre
Olli-Pekka Ervasti — Schlagzeug

Diskografie
2012 – Phrases To Break The Ice
2013 – Pine Tails
2015 – Vagabonds
2017 – Young Detectives
2018 – Cut Out The Lights

Tourdaten Deutschland/Österreich
04.10.2018 – Hamburg, Nochtspeicher
05.10.2018 – Berlin, Privatclub (ausverkauft. Support: LCMDF)
06.10.2018 – Stuttgart, Club Cann
08.10.2018 – München, Kranhalle
09.10.2018 – Wien, Chelsea
16.10.2018 – KölnYuca

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Inken

Ich zeichne und gestalte gerne Dinge & Räume um, stöbere gerne rum, sei es in der Natur, Städten, auf Flohmärkten oder in Gesprächen. Außer Musik mag ich unter anderem Katzen, Kunst und Knuspermüsli. Ich höre Musik von Foals, Cage the Elephant, Abby, Django Django, Life in Film, Kurt Vile, Tame Impala, Balthazar, Say Yes Dog, Acollective, Xul Zolar, Talking to Turtles, Martin Kohlstedt, Talisco, Charity Children, Kasabian, Beatsteaks, Chet Faker, Deerhunter, Bonaparte, uvm.

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