Konzertbericht: Marble Sounds in Berlin

Marble Sounds Konzertbericht Berlin Grüner Salon MUSIKMUSSMIT
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  • Beitrag zuletzt geändert am:30. Oktober 2018
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Konzert am 08. Mai 2016 im Grünen Salon Berlin
Text und Fotos: Inken Petersen

„Tautou“ ist das dritte Album der fünfköpfigen belgischen Band Marble Sounds, in welchem sie ihren Sound erweitert haben. Dies versuchte ich Euch in meiner Ankündigung darzustellen.  Es lässt sich ganz kurz beschreiben: Fesselnde, ergreifende, aber auch farbenfrohe Stücke, bei denen man zwischendurch immer wieder auf unerwartete und eingängige Melodien trifft.
Ich kenne Marble Sounds durch das Lied „The Time To Sleep“ vom ersten Album „Nice Is Good“ und dachte mir, dass ich mir auch mal wieder eine ruhigere, gediegenere Band anschauen könnte. Wie passend, dass das Konzert im Grünen Salon stattfand und jeder einen Sessel zum Sitzen hatte.

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 Audrey Tautou, der Mond und traurig schöne Songs

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Total kaputt vom stundenlangen Flohmarktwahnsinn kamen wir im Grünen Salon in der Volksbühne an und platzierten uns auf den kuscheligen Sesseln und hatten die Qual der Wahl, welchen wir denn gerne nehmen würden, da wir die Ersten waren. Es gab keinen Support und es ging auch relativ pünktlich um 21 Uhr los, nachdem gefühlt jeder Einzelne der Band auf die Bühne gestiegen, um etwas einzustellen und nochmal verschwunden war. Zwischendurch fragte der Frontmann Pieter Van Dessel, ob wir Audrey Tautou, auch bekannt als Amélie Poulain, kennen würden, die französische Schauspielerin, nach welcher sie ihr aktuelles Album benannt hatten. Sie schienen sie wohl sehr zu mögen. Und dann spielten sie „Tout Et Partout“.

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Zwischendurch entschuldige sich Van Dessel ein paar Mal dafür, dass wir jetzt gar nicht draußen sitzen könnten bei diesem herrlichen Wetter, sondern ihnen dort drin zuschauen müssten. „Why?“ wollten sie wissen –„Because of you!“, eine einfache und logische Antwort erhielten sie sofort aus dem Publikum.
Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass hier nichts schief zu laufen schien, jeder Schlag, jeder Griff, jeder Akkord saß und wurde von einer perfekten Stimmigkeit zwischen den Musikern, den Instrumenten und der Harmonie zwischen Künstlern und ihrem Publikum begleitet.

Als bei „The Time To Sleep“ der Mond, welcher das Albumcover schmückt und auf der Bass Drum des Schlagzeugs abgebildet war, aufleuchtete, freute ich mich innerlich wie eine 4-Jährige, die ein neues Nachttischlicht bekommt, welche den Sternenhimmel an die Decke projiziert. Konnte es noch schöner werden? Ja, Marble Sounds verzauberten mich noch umso mehr, als sie „K.V.“ spielten, da ich mich im Vorhinein fragte, wie sie die Flötentöne darstellen würden, was dann Brecht Plasschaerts Keyboard übernahm. Wenn es dann doch mal etwas lauter wie bei „Set the Rules“ zuging oder „The Paintings Never Dry“, spielte Gianni Marzo ordentlich auf der Gitarre und betätige den Vibratohebel, was das Zeug hielt. „The First Try“, „Present Continuous“, „Ten Seconds To Countdown“ durften natürlich nicht fehlen.

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Brecht Plasschaert von Marble Sounds

Sie vergaßen bei den wunderschönen neuen jedoch nicht, ihre alten Songs wie z.B. „Summer Breeze“, „Ship In The Sand“ oder „Dance Clarence Dance“ und „Leave A Light On“ zu spielen. Nach ungefähr 80 Minuten verließen die Belgier die Bühne, kamen  jedoch nach zwei Minuten und ein paar „Zugabe“-Rufen zurück. Sie fragten auf Englisch, was das Publikum eben gerufen habe, also ob es „Encore” bedeuten würde. Jemand antwortete: “Zugabe”. Marble Sounds versuchten “Zugabe” nachzusprechen und meinten, dass es im Deutschen ja viel schöner klingen würde, da es im Französischen, ihrer Muttersprache “bis” heißt. Dann brachten sie die bislang niedlichste Zugabe-Ankündigung: „Zwei Zugabe´s, but it would be two sad Songs.“ Egal, her damit!

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Wer sich mal zurücklehnen möchte und durchdachten Kompositionen lauschen möchte, ist bei Marble Sounds genau richtig. Mir hat es sehr gut gefallen, an nichts gefehlt und ich würde sie mir gerne irgendwann wieder anschauen.

Inken

Ich zeichne und gestalte gerne Dinge & Räume um, stöbere gerne rum, sei es in der Natur, Städten, auf Flohmärkten oder in Gesprächen. Außer Musik mag ich unter anderem Katzen, Kunst und Knuspermüsli. Ich höre Musik von Foals, Cage the Elephant, Abby, Django Django, Life in Film, Kurt Vile, Tame Impala, Balthazar, Say Yes Dog, Acollective, Xul Zolar, Talking to Turtles, Martin Kohlstedt, Talisco, Charity Children, Kasabian, Beatsteaks, Chet Faker, Deerhunter, Bonaparte, uvm.

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