Good Feeling Konzert – Júníus Meyvant live in Berlin

Júníus Meyvant live in Berlin MUSIKMUSSMIT
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  • Beitrag zuletzt geändert am:18. Mai 2021
  • Beitrags-Kategorie:Konzertberichte / Musik
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Auch die Bandmitglieder kriegen das nicht mehr gedreht.

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Konzert am 8. März 2019 im Bi Nuu, Berlin
Text und Fotos: Claudia Dünckmann

Júníus Meyvant begleitet mich schon eine ganze Weile. Sein erstes Album veröffentlichte er 2016. Ich entdeckte den langhaarigen Isländer erst ein Jahr später. Seitdem duschen wir gemeinsam, kochen zusammen, tanzen beim Putzen und schweben durch den Alltag. Es gibt kaum eine Situation, in der ich seinen Retro-Soul nicht hören mag. Umso aufgeregter war ich, als er seine „Across The Border“-Tour ankündigte. Es stand außer Frage, ob ich hingehe oder nicht. Natürlich musste ich den von mir liebevoll genannten Urmenschen einmal live sehen. Doch je näher der Tag rückt, desto mehr frage ich mich: geht das Konzept von lässiger kalifornischer Sonnen-Musik im kleinen dunklen Berliner Club auf? Denn ich bin ganz ehrlich. Unter der Dusche will ich mich entspannen; im Club will ich tanzen und meine Hüften schwingen.

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Warum Tasche?

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Man munkelt ja immer noch, ob der sympathische Singer-Songwriter für sein Konzert in Berlin ganz bewusst den Frauentag aussuchte. Ich zumindest finde die Kombination großartig. Nach der Demo zum Frauentag gehe ich ein bisschen beschwipst ins Bi Nuu. Noch schnell eine geraucht und dann ab auf die Tanzfläche, die wie erwartet voll ist. Aber mit meinen 163cm husche ich durch die Menge und lasse mich neben drei (garstigen) Frauen nieder. Sogleich kommt die Frage, warum ich denn eine Tasche trage. Sollte sie das jetzt lesen, hier nochmal die Duden-Definition: Eine Tasche ist „etwas, was meist aus flexiblem Material hergestellt ist, meist einen oder zwei Henkel oder einen Tragegriff hat und zum Unterbringen von Dingen bestimmt ist, die jemand bei sich tragen möchte“. Ich habe also eine Tasche, um meine Dinge herumzutragen. Gut, das Publikum ist schon mal nicht so cool drauf.

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Dauergrinsen

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Da steht er nun, der Júníus, mit fünf anderen Bandmitgliedern. Er ist genauso entspannt wie ich ihn mir vorgestellt habe. Das muss man den Isländern ja lassen. Sie sind sehr nette Menschen und haben einen wunderbaren Humor. Júníus nutzt die Pausen geschickt für lustige Anekdoten. So bekomme ich quasi ein Dauergrinsen. Und auch sonst sorgt seine Musik für gute Laune. Dabei gibt es eine gute Mischung aus neuen wie auch alten Songs. Aber meine Befürchtung tritt ein. Die Musik ist eben ziemlich chillig.

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Auch die Bandmitglieder kriegen das nicht mehr gedreht. Diese stehen – wie auch ihr Frontmann – angewurzelt da und liefern ab. Dabei denke ich mir die ganze Zeit: swing baby, swing! Es gibt genug Gründe dafür. Aber der Funke will nicht überspringen, weil der nur springt, wenn auch das Bühnenleben wild ist. So schaukle ich von einer Seite zur anderen. Aber glücklich. Sogar so glücklich, dass ich meine alte garstige Taschen-Omi umarme und wir uns beide versöhnend angrinsen. Ende gut, alles gut!

Claudia

"Ich bin der wonnige Widerspruch. Alle Welt ist meine Bühne. Ich breche, senge neue Bahnen; Strebe nach dem Unerreichbaren Und versuche das Unversuchte. Ich tanze zur Musik des Lebens Fröhlich und hemmungslos. Komm mit mir aufs Karussell, Schau die unzähligen Farben, Die zuckenden Lichter. Alles jubelt mir zu, dem Akrobaten ohnegleichen." (Theodora Lau)

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