Wo? Hamburg, Uebel und Gefährlich
Wann? 02.+03.11.2018
Besonderheit? Line-Up: Women only.
Text: Friederike Suckert
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Die Zeichen stehen auf Sturm.
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Frauen* sind schon lange ziemlich sauer und seit #metoo sowieso. Mit Trump und Kavanaugh, dem Ignorieren der Vergewaltigungsklage gegen Ronaldo (inkl. eigentlichem Schuldeingeständnis) in den Medien, stehen wir einem wahnsinnigen Backlash gegenüber. Das ist die generelle Lage. In der Musikszene ist es eh finster. Line-Ups auf Festivals haben oft nur einen Frauenanteil von 15%. Die meist männlichen Veranstalter meinen, sie buchen ja nur, was die Leute (angeblich) gern sehen wollen. Das ist gängige Dude-Bro-Mythologie. Wie aber Frauen* zu sehen bekommen, wenn sie nicht mal eine Plattform haben?!

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Machen wir es eben allein.
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Als logische Konsequenz gibt es mehr und mehr Veranstaltungen, auf denen nur Frauen* das Mikro in die Hand nehmen. Hamburg lässt sich nicht lumpen und hat sich auch etwas Feines ausgedacht. Das FURTHER* Festival hat nämlich nicht nur großartige Musikerinnen geladen, sondern auch die wichtigsten feministischen Autor*innen: Die Österreicherin Stefanie Sargnagel mischt nicht nur rechtsextreme Kommentarspalten auf Facebook auf, sie sammelt den Irrsinn auch ausgesprochen lustig in ihren Büchern. Margarete Stokowski hat nach ihrem Bestseller „Untenrum frei“ nun ihre Kolumnen in „Die letzten Tage des Patriacharts“ für SPON und taz. vereint und es verkauft sich wie geschnitten Brot.

Natürlich müssen die zwei da sein. Nachdem wir uns dann über die Jan Fleischhauers dieser Welt kaputtgelacht haben, lauschen wir Berliner Quing Sookees queeren Raps. Die Müncherin Ebow habe ich gerade erst auf der Pop-Kultur entdeckt. Stichwort Punani Power. Schnipo Schranke begeistern schon lange alle mit ihrem schnodderigem Rock. Mein Geheimtipp ist aber die synthie-wavige Gloria de Oliveira fka Lovespells. Sie startet durch, auch als Schauspielerin und Regisseurin.
Für Vielfalt ist also geboten, obwohl das Line Up noch nicht vollständig ist.
Vorläufiges Line-Up Further* Festival
- MARGARETE STOKOWSKI
- PAULA IRMSCHLER
- SASKYA
- MS BANKS
- SOOKEE
- PREACH UND NATASCHA P.
- EBOW
- CATNAPP
- STEFANIE SARGNAGEL
- DERYA YILDIRIM
- KLITCLIQUE
- SCHNIPO SCHRANKE
- GLORIA DE OLIVEIRA
Ja, das werden zwei schöne vielfältige Tage im Uebel und Gefaehrlich und wir dürfen nicht nur zu Gast sein, sondern auch 1×2 Freikarten verlosen!
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TICKETS ZU GEWINNEN
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Wir verlosen für dieses Festival 1×2 Tickets. Wenn du die Tickets gewinnen möchtest, folge uns auf Facebook UND hinterlasse uns hier im Blog (!) unterm Artikel (!) einen Kommentar, in dem du uns verrätst, ob du weitere Festivals (wenn ja, welche) kennst, die viele Frauen im Line-Up haben. Einsendeschluss ist der 29. Oktober 2018 // 13 Uhr. Es gelten wie immer unsere Gewinnspielbedingungen. Tipp: Checkt in der Zeit öfter euren Spam-Ordner. Viel Glück!
Hier gibt es für weitere Konzerte Tickets zu gewinnen, schaut vorbei.
das dreizehngradfestival!
OMG(öttin)!! Hochdramatisch, wenn ich so drüber nachdenke, dass bei den meisten Festvals höchstens annähernd 1/3 Frauen dabei sind (ASummer’s Tale, z.B.)Super dass es dies nun gibt!!
Ja Hallo! Ich weiß, dass sich das Reeperbahn-Festival viel Mühe gibt und meine das Kampnagel gerade eine neue Reife mit fem. Bands hat anlaufen lassen. <3 A.
Zwar ist das Dockville nicht zu hundert Prozent ausgeglichen, trotzdem finde ich es aber sehr bemerkenswert, dass mit Annika Hintz eine junge Bookerin die Oberhand über das Line-Up hat. Genauso selten wie Frauen gebucht werden, gibt es auch sehr wenige Bookerinnen. Darum liebe Grüße ans Dockville, ihr macht das super!
Freue mich natürlich mega über Tickets fürs Further-Festival. Klingt sehr vielversprechend. :)
Als aller Erstes! Super schön, dass ihr zwei Tickets verlost und damit Menschen ermöglicht das Festival wahrzunehmen, die es sich sonst nicht hätten leisten können! Danke.
Trauriger Weiser fällt mir nur das „Femme Rebellion“ ein, das vorallem FLTI – Personen eine Bühne ermöglicht. (Findet im November statt) Sonst kommt mir nur noch die Jolly Roger Bühne am Hafengeburtstag in den Sinn, da war das Line up, in den letzten Jahren, sehr ausgewogen.
Ansonsten wird bei dem Booking im „Hafenklang“, der „Stubniz“ und dem „Menschenzoo“ auch sehr darauf geachtet dass das Geschlechterverhältnis ausgewogen ist. (Meiner Meinung nach)
Ich hoffe ich lerne noch ein paar Festivals aus den ganzen Kommentaren kennen, die supported werden sollten!
Ihr seid bereits geliked! :)
Ich kenne leider kaum bzw. keine Festivals von denen ich behaupten kann, dass (PoC-)Frauen/Queer People ansatzweise ‚gut‘ vertreten sind. Umso toller finde ich es, dass das Further Festival alle Hebel in Gang gesetzt hat, um das Übel als Location zu bekommen. Ein Ort, in dem die Bühne meistens männlich dominiert ist, obwohl St. Pauli sich unter anderem Antisexismus/Antirassismus auf die Fahne schreibt. Die Künstlerinnen auf dem Further Festival kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen und stellen einen Querschnitt an Skills dar, was auf jeden Fall für gute Abwechslung sorgen wird. Mitunter freue ich mich am meisten auf die sagen-umwobenen DJane Künste der Klitclique, die Flow’s von Ebow und was Margarete Stokowski (eventuell) über ihr neues Buch verraten wird.
Ich bin PoC und Studentin. Ehrlicherweise kann ich mir aus finanziellen Gründen das Ticket nicht leisten und würde mich daher sehr darüber freuen.
q[lit]*clgn: anderes Medium, hervorragende Line-ups!
Also auf dem Reeperbahn-Festival ist es meistens gut durchmischt – da sind auch immer viele Frauen mit am Start.
Das MS Dockville hat dieses Jahr sich sehr viel Mühe gemacht starke Frauen ins Line-Up zu bringen! Alice Merton und Hinds waren dabei meine absoluten Favoriten!
Festivals zu finden die Frauen wie Männer im gleichen Verhältnis im line-Up haben ist leider heutzutage immer noch viel zu rar! Aber ich finde das Reeperbahn Festival hat dies dieses Jahr sehr gut hinbekommen, indem sie starke Künstlerinnen wie Sigrid oder Goat Girl ins Line-Up gestellt haben!
Hallo, hallooo,
ich bin großer POSSY-Fan, die haben ein super tolles Sommerfestival gemacht. Und machen bestimmt auch nochmal ein Festival :) Und dann kenne ich noch das The Future Is Female Festival. :)
Bezüglich des Gewinnspiels: Ich weiß nur, dass auf der Nation und Fusion immer wieder geprüft wird, dass das Verhältnis der Geschlechter ausgeglichener wird und bewusst auch Künstlerinnen eingeladen werden. Komplett ausgeglichen ist es aber m.W.n. nicht (allerdings, zumindest bei der Fusion bei der Masse an Künstler*innen und Kollektiven hab ichs noch nicht „nachgerechnet“)
Finde ich supertoll! Und ich würde total gerne die Tickets gewinnen. :)
Mein Tipp ist kein Festival im eigentlichen Sinne, sondern ein Hamburger Künstler*innen-Kollektiv namens „Ladies Artists Friends“. Die veranstalten auch regelmäßig festivalähnliche Konzertabende mit fast ausschließlich Frauen im Line-up. Unbedingt im Auge behalten!
Das Iceland Airwaves bucht 50% Female Acts!