Konzertbericht: Vitalic live im Gretchen Berlin

Vitalic live in Berlin Gretchen Konzertbericht MUSIKMUSSMIT

Konzert am 30. März 2017 im Gretchen Berlin
Text und Fotos: Friederike Suckert

Erlauchte Leser_innenschaft, mir fehlen die Worte. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, so probier ich es doch mal mit dem Anfang.

21 Uhr sollte es ohne Support losgehen und so standen wir 20.30 Uhr recht weit vorn, denn hinten zu fotografieren ist im Gretchen nicht machbar. Nach und nach füllte sich der Laden und die Mischung wurde immer famoser. Grufties, Oi-Skins, Frauen mit krassen Extensions, klassische Festivalbesucher_innen und als Topping eine Gruppe komplett verballerter Franzosen in Kostümen. Einer ging als Schotte, einer hatte eine kreischend bunte dicke Skijacke an (da drin waren 50°C) und eine Propellermütze auf und der dritte eine Brille aus LED-Leuchtstäben, nicht Knicklichter. Das Warten wurde immer anstrengender, weil es sehr heiß war, die jungen Leute sehr egoistisch und wir wurden gut rumgeschubst. 21.15  Uhr wurde Vitalics echter Name Pascal skandiert und so war er dann endlich da und legte mit einem harten Techno-Song los. Schön vorne an der Box hat´s mir fast das Trommelfell zerfetzt.

Vitalic live in Berlin Gretchen Konzertbericht MUSIKMUSSMIT

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French Disco und Rave – Da flippt die strengste Mutti aus

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Nach meinen fünfzehn Foto-Minuten haben wir uns nach hinten gequetscht und was wir da gesehen haben! Ein Pärchen an der Bar, das wirklich sehr spießig (ja, das ist eine sehr oberflächliche Wertung) aussah, hätte sich quasi mal schnell ein Zimmer suchen sollen. War da etwa MDMA in der Weinschorle? Eine Rockabilly-Frau im schwarzen Lederrock und mit halb weißem, halb schwarzem kurzen Pony ist immer nur im Kreis gelaufen und hat die Leute angerempelt. Eine Gruppe junger Frauen hat durchgehend irgendwas auf polnisch geschrien, vorne sah man immer Zeigefinger zum Bass in die Luft schnellen und vor mir ist eine Frau, ganz in alter Grufti-Depeche-Mode-Manier, stetig drei Schritte vor und drei Schritte zurück gelaufen. Anderthalb Stunden lang. Sie hatte bestimmt am nächsten Morgen Muskelkater in den Waden. Kurzum: die Leute sind ausgerastet!

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Mischung im Publikum eins a, Mischung am Pult zwei b.

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Die Mischung aus seinen neueren French Disco-Klängen und harten Beats aus den Anfangszeiten hat die Menge überzeugt. Ich dagegen fand die Mischung nicht gelungen. Mal housige Melodien, der nächste Track wieder zackig: das war mir zu unelegant abgemischt und jede_r weiß, dass ich einer ordentlichen Techno-Sause nicht abgeneigt bin, so hätte es mir vielleicht besser gefallen, wenn Vitalic das besser aufgeteilt hätte. Die Beats haben sehr variiert, ich kam mit der Stimmung nicht gut mit. Trotzdem muss ich betonen, dass ich auch gut getanzt hab, nur halt nicht durchgängig. Alle anderen wurden auf jeden Fall sehr gut angefüttert, fallen gelassen und wieder zurück geholt.

Vielleicht war ich einfach nur zu müde, live hat er es allemal drauf.

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Friederike

In einer Höhle voller Bücher von Plattensammlern aufgezogen, sozialisiert in idyllischer Randbezirkplatte durch ABBA, Elvis und Nirvana, schulternwippend in die Kaschemmen und Tanztempel der Stadt gewankt, bin ich jetzt graduierte Popnutte. Schon immer eher Beobachterin als Macherin, frage ich, was die Entscheidung für das Künstlerleben so mit sich bringt.

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