(…) die Stimmung war ausgelassen und es ärgerte uns doch ein bisschen, dass wir nicht wie gewohnt in der ersten Reihe standen und „mittendrin“ waren (…).
Teleman am 12. November 2018 live im Frannz Club in Berlin | Support: Sofia Portanet
Text: Anne Teuscher | Fotos: Inken Petersen
Zugegeben, ich war doch sehr überrascht, dass der Frannz Club so gut gefüllt war, da die Zusagen auf einem bestimmten sozialen Portal überschaubar waren und scheinbar niemand Freikarten für das Konzert gewinnen wollte, welche wir im Vorfeld verlosten. Während der Vorband, einer Newcomerin namens Sofia Portanet, füllte sich der Raum nach und nach, sodass die Leute am Ende sehr viel dichter zusammenrücken mussten. Dennoch hatte jede*r Platz für sich. Meine Begleitung und ich waren leider etwas geschafft vom Tag, weswegen wir uns ein Plätzchen in der Ferne sicherten, doch dadurch hatten wir einen super Überblick auf das Geschehen und konnten es trotzdem kaum erwarten, Teleman endlich live zu sehen. So viel vorweg: der Abend war von einem sehr guten Sound, amüsanten Kommentaren vonseiten der Band und special Lichteffekten vom Schellenring geprägt.
***
Man nehme: zwei Astronauten, einen knall-orangefarbenen Ganzkörperanzug und einen Seemann
***
In etwa so lassen sich die vier Bandmitglieder beschreiben, die ein lustiges Bühnenbild abgaben: als zwei Astronauten, als einer im knall-orangefarbenen Ganzkörperanzug und als einen Seemann. Das Hemd von Sänger Thomas Sanders war mit Ankern verziert, der Bruder Jonny Sanders an den Synthesizern sowie Bassist Pete Cattermoul kamen in einem silberfarbenen Ganzkörperanzug auf die Bühne und Drummer Hiro Amamiya trug einen grellen Jumpsuit in orange. Ohne viel Gerede legten sie los und stimmten ihre Fans mit dem energiegeladenen Song „Fun Destruction“ vom neuen Album „Family of Aliens“ ein. Eine bunte Mischung an Songs aus allen Alben zog sich durch den Abend und ließ die zahlreichen Fanherzen höher schlagen. Ebenso vom aktuellen Album wurde u.a. „Cactus“, „Submarine Life“ und „Family of Aliens“ gespielt. Auch „Song For A Seagull“ gaben die Briten zum Besten und wie ich in der Ankündigung schon erwähnte, dass dieser Song durchaus einen Touch Schlager versprüht, hatte er live ebenfalls diese Charakteristika und ich hatte gleich den Eindruck, dass sich alle Menschen anders als bisher bewegten, mich eingeschlossen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Der Frontmann und Sänger Thomas ließ verlauten, dass sie am Vorabend in Heidelberg spielten, doch hier in Berlin gäbe es viel mehr Energie. Hmm, Motivationsschub oder schlicht und einfach die Wahrheit? Egal, die Stimmung war ausgelassen und es ärgerte uns doch ein bisschen, dass wir nicht wie gewohnt in der ersten Reihe standen und „mittendrin“ waren, da es dort wirklich gut zuging. Im Laufe des Abends sprach Thomas nochmals von der neuesten Platte und pries scherzhaft an, wie toll sie ihnen doch gelungen ist und man sie später am Merch erwerben könne.
***
„Put on, put on your favorite song!“
***
Auf „Düsseldorf“ vom zweiten Album „Brilliant Sanity“ schienen die Fans zu warten, denn immer wieder kamen Zwischenrufe. Teleman ließ das Publikum lange zappeln, doch natürlich kam dieser Song noch zum Einsatz. Angekündigt wurde er so, dass es da einen Song gibt, der nach einer Stadt benannt ist und ein Song über Berlin noch fehle..so so. Das Publikum wusste natürlich, was jetzt kommt und prompt kamen die ersten Töne des wohl bekanntesten Liedes der Band, bei welchem gefühlt alle den Refrain „she lifts the star, lifts, drops it down/ the ice is melting all around/ put on, put on your favorite song […]“ mitsangen. Hierbei hatte ich den Eindruck, dass spätestens jetzt alle wachgerüttelt waren und die Menge am ausflippen war. Danach war Schluss, doch eine Zugabe ließen sie sich nicht nehmen und ein weiterer Kracher, nämlich „Cristina“, folgte noch.
Alles in allem haben Teleman ein tolles, im positiven Sinne solides Konzert gespielt, an dem es nichts zu meckern gab und bei dem der Sound sehr gut war.