Mogwai am 14. Oktober 2017 live in der Columbiahalle Berlin | Support: Sacred Paws
Text und Fotos: Yvonne Hartmann
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Kokon aus fragilen Melodien, orchestralen Kompositionen und beeindruckende Lichtshow
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Die Britinnen von Sacred Paws hatten letzten Samstag anfangs Mühe das eher verhaltene Publikum in der Columbiahalle für Mogwai in Fahrt zu bringen. Das Indie-Pop Duo Rachel Aggs (Gesang, Gitarre) und Eilidth Rodgers (Gesang, Schlagzeug) veröffentlichten dieses Jahr ihr Debut-Album „Strike A Match“ beim Mogwai-eigenen Label Rock Action. An Energie und guter Laune mangelte es auf der Bühne nicht, doch schien das Publikum noch nicht in Tanzlaune zu sein.
Zugegeben, man zieht nicht gerade die Dancing Shoes an, wenn man zu einem Mogwai Konzert geht. Eher freut man sich auf eine Reise in einen Kosmos, voll von dröhnenden Gitarrensounds, sphärischen Synthies, kraftvollen Drums und melodischen Basslines.
Unsere Erwartungen wurden auch diesmal nicht enttäuscht. Souverän hauten die Schotten mit “Crossing the Road Material”, “Coolverine” und “Party in the Dark” gleich zu Beginn des Gigs drei Tracks des neuen Albums “Every Country’s Sun” raus. Die nächsten 90 Minuten trugen sie uns durch eine Parallelwelt – von ruhigen, friedlichen Landschaften bis hin zur rauen und stürmischen See. Die wenigen Songs, in denen Stuart Braithwaites Stimme zu hören war, holten die Anwesenheit von Menschen zurück in unser Bewusstsein, um uns mit dem nächsten Instrumentalstück direkt wieder in einen Kokon aus fragilen Melodien, orchestralen Kompositionen einer nicht weniger beeindruckenden Lichtshow einzuwickeln.
Nach 20 Jahren Bandgeschichte, acht Alben, vier Soundtracks, zwei Remix-Platten, zwei EP-Sammlungen, zwei Live Alben und diversen Film- und Serien-Soundtracks sind sich die vier Postrocker nicht zu schade nach fast jedem Song ein sympathisches „Dankeschön!“ and die Fans zu richten.
Die Lautstärke war für Mogwai-Verhältnisse meines Erachtens ungewöhnlich “normal”. Hat man üblicherweise bei dem ein oder anderen Song das Gefühl, es bläst einem das Trommelfell aus den Ohren, war der Sound diesmal (für meinen Geschmack) gerade richtig…
…bis zur zweiten Zugabe “Mogwai Fear Satan”, bei dem das lange, andächtige Intro mit kreischenden Gitarren á la Mogwai explosionsartig beendet wurde – der perfekte Konzertabschluss.
Meinen Vorbericht könnt ihr hier nachlesen. In das brandneue Album “Every Country’s Sun” solltet ihr übrigens unbedingt reinhören, falls noch nicht getan:
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