Kreischende Gitarren und Stagediving: Emergenza Bandcontest im Privatclub Berlin

Emergenza Festival im Privatclub Berlin
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  • Beitrag zuletzt geändert am:12. Februar 2019
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Text: Angela Beyer | Fotos: David Oliveira

Seit September diesen Jahres ist die Reifenmarke Firestone Hauptsponsor des weltweit größten Bandcontests für Nachwuchsmusiker_innen in Deutschland und der Schweiz. Zeitgleich findet das Emergenza Festival in mehreren Ländern statt, darunter befinden sich diverse europäische Länder sowie u.a. auch Australien, Japan und Kanada. Nach jedem Contest kommen die Bands, die die meisten Publikumsstimmen erhalten haben, eine Runde weiter. Der Marathon endet mit dem Welt-Finale beim Taubertal-Festival in Rothenburg o.d.T. – dort wird die Siegerband erkoren und gekürt. In Deutschland finden die „Firestone Finals“ in elf Städten statt.

Vergangenen Freitag fand die erste Berliner Runde im Privatclub statt – was für ein Spektakel, das kann ich euch sagen! Als meine Begleitung und ich guter Stimmung und doch völlig ahnungslos den Club betraten, standen uns direkt die Haare zu Berge: Two Doors To 69 standen auf der Bühne und haben uns mit ihrem deftigen Punkrock von Anfang gezeigt, was hier Sache ist. Wir suchten uns einen Platz abseits der tobenden Fans, denn das Getränk im Glas sollte dort bleiben, wo es war. Mit guter Sicht auf die Bühne ließen wir die Stimmung auf uns wirken, sie war grandios. Ich habe im Übrigen für diese Band gestimmt, sie haben den zweiten Platz gemacht. Glückwunsch!

Sofort fühlte ich mich in meine Band-Jungendzeit zurückversetzt. Ich meine, unsere Mucke war natürlich dufte, ist ja klar, aber die Qualität, die uns hier im Laufe des Abends begegnete, da hätten wir nicht mithalten können. Als nächstes betraten Deeper Than Fear die Bühne. Mit ihrem Melodic-Hardcore, wie sie ihre Musik selbst bezeichnen, haben sie bei meiner Begleitung ähnliche Gefühle ausgelöst, wie Two Doors To 69 vorher bei mir. Die Jungs belegten den ersten Platz, nicht schlecht! An dieser Stelle gibt es einen Trommelwirbel und Glückwünsche.

Emergenza Festival im Privatclub Berlin
Deeper Than Fear

Und ich dachte schon, mannometer, sind die alle jung. Aber klar, ist ja auch ein Nachwuchbandcontest. Erst letztens habe ich mit einem Kumpel darüber gerätselt, ob es eigentlich auch Newcomer jenseits der 30 gibt/gab – spontan fällt mir da nur Charles Bradley (RIP) ein. Nach dem berauschenden Konzert von Two Doors To 69 brauchten wir erstmal Luft und als wir wieder vor der Bühne standen, spielte dort die etwas – sagen wir: reifere Generation. Nicht nur das junge Gemüse ist also angehalten, an solchen Wettbewerben teilzunehmen. Der Sonne zu nah machen PopHardRock mit deutschen Texten, wenn mich meine Ohren nicht komplett im Stich gelassen haben. Leider war nach diesem Abend die Reise für die Berliner Band zu Ende. Wir wünschen weiterhin viel Freude beim Musizieren!

Der Abend wurde von der HipHop-Quatsch-Combo LORZcrew beendet. Hier ging dann nochmal so richtig die Post ab. Ich frage mich, wann dieses Atzen-Gedöns endlich mal aus der Mode ist?! An diesem Abend lagen die fünf Rapper und ihr DJ damit zumindest voll im Trend. Die Beats waren dick, die Outfits der LORZcrew bunt, die Texte befassten sich hauptsächlich mit Dingen wie die Glitzer-Bong, das Abgehen oder eben Atzen-Gedöns. Einige Mitglieder der Bands, die vorher noch auf der Bühne standen, sprangen waghalsig von der Bühne, um sich vom Publikum tragen oder fallen zu lassen. Die Fans konnten nicht genug davon bekommen und belohnten die Bande mit zahlreichen Stimmen – auch sie sind weiter, Glückwunsch!

Ebenfalls eine Runde weiter und somit im nächsten Jahr im SO36 zu sehen sind The Cool Tubes und Octavo Par. Wer weiß, vielleicht bin dann auch wieder vor Ort, um anschließend vom Abend zu berichten und euch auf dem Laufenden zu halten.

Angela

Ich mag Serien (Narcos, Ozark, Better Call Saul, The Crown, House Of Cards, Bloodline) das Tempelhofer Feld, mein Longboard, Flughäfen, Portugal, Senf, Jogginghose, Erdnusslocken, ausschlafen, frühstücken, euch und natürlich Musik. Hier kann ich euch Shura, Rhye, Rival Sons, Royal Blood, HÆLOS, MØ, Banks und SOHN ans Herz legen. Ich mag auch vieles nicht - z. Bsp. Fisch, vollgestopfte U-Bahnen oder kalte Füße.

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