Konzert am 17. November 2017 im Velodrom Berlin | Support: Mike Rigler
Text und Fotos: Jenny Gottstein
Konzerte sehen, wo sonst Hochgeschwindigkeitsradler_innen ihre Rennen fahren – auch mal etwas Anderes. Nach einem kurzen Verlaufen ist der Eingang gefunden, das Venue ist recht übersichtlich und so ist auch schnell der perfekte Platz gefunden. Einige Reihen sind noch frei, das Konzert ist nicht ausverkauft, die Stimmung ist trotzdem super. Viele scheinen das Konzert als fetzigen Einstieg in den Abend zu nutzen und haben sich dementsprechend ausgehfertig gekleidet.
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Tanzwütige Masse zu Live-Electro-Swing
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Ziemlich frontal zur Bühne finden wir noch einige freie Plätzchen, wobei es sowieso niemanden auf den Sitzen hält. Gleich zu Beginn wird mit künstlerischen Lichteffekten auf die kommende Show eingestimmt. Bunt und grell, mit wabernden Sound kommt Parov Stelar auf die Bühne und geht hinter sein Mischpult, das wie eine Festung in der Mitte der Bühne steht. Der tosende Applaus bricht auch nicht ab, als Trompeter, Gitarrist, Posaunist, Drummer, Saxophonist und Sängerin auf die Bühne kommen und es geht direkt los. Die Sängerin Cleo Panther weiß es Stimmung zu machen und tanzt vor der bunt flimmernden Lichtshow zu Hits wie „Booty Swing“, „All Night“ und „Catgroove“ vor spektakulären Lichteffekten.
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Gelungene musikalische Fusion
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Es ist schön zu sehen, wie Zuschauer_innen aller Altersklassen an dem Gemisch aus Jazz, Electro und Swing Gefallen finden und sichtlich dazu abfeiern. Da die Livemusik bei dem Konzert im Vordergrund steht, ist es auch nur normal, dass sie die Stimmung bestimmen. Die elektronischen Beats laufen zwar nicht im Hintergrund, untermalen aber die Sounds hervorragend und es entsteht die typische Electro-Swing-Fusion.
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16.03.2018 — Lingen | Emsland Arena
17.03.2018 — München | Zenith
21.03.2018 — Köln | Palladium
23.03.2018 — Hamburg | Mehr! Theater
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Doppelte Zugabe und ausgelassene Party
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Wenig später stimmen sie „Clint Eastwood“ von den Gorillaz an, wir rätseln noch, ob das ein kleiner Seitenhieb sein soll, da die Band am gleichen Abend in der Max-Schmeling-Halle spielt. Das macht ordentlich Laune in neuem musikalischen Gewand. Mittlerweile wird im gesamten Velodrom getanzt, Parov Stelar selbst genießt das Konzert offensichtlich auf seinem Soundturm, wobei er sich jedoch gewohnt zurückhält. Der Sound war ausgezeichnet und auch die Stimmung wurde von Song zu Song besser, Cleo Panther heizte das Publikum durch Mitsing-Passagen weiter an. Die Musiker legen alle noch eine Soloeinlage ein, Parov Stelar selbst sagt noch nette Worte zu den Berliner_innen und über die Stadt, aber damit geben sich die Leute nicht zufrieden, eine Zugabe kommt aber auch noch.
Insgesamt ein toller Abend, das Konzert war großartig, die Stimmung sehr ausgelassen und die Musik große Klasse!