Buch-Tipp: Manolo Ty „Pakistan Now“

Pakistan Now Buchpremiere in Berlin
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  • Beitrag zuletzt geändert am:8. März 2017
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Der Tausendsassa mit der Kamera.

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Der 1985 geborene Hagener Fotograf Manolo Ty reist viel um den Globus und hat die Kamera immer dabei. In hundert Ländern war er schon und nun hat er sechs Wochen in Pakistan, dem „gefährlichstem Land der Welt“ verbracht, die Menschen und Bräuche kennengelernt und vor allem portraitiert. Aus diesen Tausenden Aufnahmen hat er ca. 250 in ein sehr dickes Buch gebracht, welches ich Euch sehr ans Herz legen kann.

Ich will auch mal wieder weg.

Pakistan ist wunderschön, die Landschaftsaufnahmen wecken in einem furchtbares Fernweh, aber die Momentaufnahmen und vor allem auch Portraits machen einem klar, dass das Leben dort kein Zuckerschlecken ist und das Land ziemlich gebeutelt ist. Gegründet, um Muslime als Minderheit zu schützen, scheint die Religion das Einzige zu sein, dass die Menschen verbindet. Sonst ist das Leben durch Armut und das Machtgerangel der Clans geprägt. Trotzdem wird die Gastfreundschaft hoch gehalten und natürlich sind die Menschen sehr freundlich und vor allem auch offen, religiöser Fanatismus ist nicht der Konsens.

Pakistan Now Fotobuch Manolo Ty
Foto: Manolo Ty

Manolo Ty hatte nur ein Objektiv und dies auch noch im Weitwinkel, so musste er immer sehr nah an die Menschen heran treten, wenn er Nahaufnahmen wollte. Dies war bei Männern natürlich ein leichteres Unterfangen, der Fotograf aus der Fremde konnte den Frauen nicht zu nahe treten. Diese Unterpräsentation irritiert natürlich, ist aber eine nachvollziehbare Entscheidung. Wenn er dann aber mal unbefangen eine Frau vor die Linse bekommen hat, weil er vorher mit ihnen Gespräche geführt hat, sind es stets fröhliche und losgelöste Momentaufnahmen entstanden. Sechs Wochen sind dann eben doch nicht lang genug, um anderen Kulturen so richtig auf die Pelle zu rücken, aber trotzdem ist ein sehr gutes Buch daraus geworden.

Pakistan Now Fotobuch Manolo Ty
Foto: Manolo Ty

Manolo Tys Anliegen, uns das Land, dass seit 2008 nicht mal mehr bei Lonely Planet geführt wird, näher zu bringen, würde ich jetzt mal als gelungen bezeichnen.

Auf seinem Blog könnt Ihr euch sein Interview zur Buchpräsentation anschauen. Vom 23. – 26. März 2017 wird er auch auf der Leipziger Buchmesse zu sehen sein. Wer also ein Ticket hat, sollte mal vorbei schauen.

 

Friederike

In einer Höhle voller Bücher von Plattensammlern aufgezogen, sozialisiert in idyllischer Randbezirkplatte durch ABBA, Elvis und Nirvana, schulternwippend in die Kaschemmen und Tanztempel der Stadt gewankt, bin ich jetzt graduierte Popnutte. Schon immer eher Beobachterin als Macherin, frage ich, was die Entscheidung für das Künstlerleben so mit sich bringt.

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