Konzert am 31. Oktober 2017 im Quasimodo Berlin | Support: Tamino
Text: Anne Teuscher
Spät, später – Warhaus!
Etwas verwundert betraten meine Begleitung und ich kurz vor 22:30 Uhr den Jazzclub Quasimodo, da wir nicht wussten, ob der Support Tamino nun schon gespielt hatte oder nicht. Der Singer-Songwriter mit belgischen und ägyptischen Wurzeln sollte nämlich laut Veranstaltung um 22 Uhr das Konzert eröffnen, jedoch betrat er erst eine halbe Stunde später die Bühne. Mit Gitarre spielte der gerade mal 21-jährige Tamino, welcher bürgerlich Tamino-Amir Moharam Fouad heißt und nach Mozart´s „Die Zauberflöte“ benannt wurde, eher ruhige und teils ziemlich dramatisch sowie melancholisch klingende Songs seiner in diesem Jahr veröffentlichten EP „Tamino“, wie „Habibi“ und „Cigar“. Etwas müde warteten wir schließlich noch eine dreiviertel Stunde, bis Warhaus endlich auf die Bühne kam.
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Wo ist Sylvie?!
Ob sich diese Frage auch die ein oder andere Person gestellt hat? Wie bereits auf dem Appletree Garden Festival war auch dieses Mal die Co-Sängerin Sylvie Kreusch leider wieder nicht dabei. Zudem gab es neben der bisherigen Besetzung einen zusätzlichen Gitarristen. Es bleibt also nach wie vor ein Mysterium um die Sängerin, was ziemlich schade ist. Nichtsdestotrotz waren wir gespannt, vor allem Songs des neuen zweiten Albums „Warhaus“ live zu hören. Marteen Devoldere aka Warhaus startete mit „Well Well“, gefolgt von „The Good Lie“ vom Debüt. Marteen rief ins Publikum, dass wir alle „beautiful“ seien und kündigte somit durch die Liedzeile „[…] It’s a beautiful mess […]“ den Song „Love´s a Stranger“ an. Vor allem bei diesem Song hatte ich eine starke Sehnsucht nach Sylvie´s Stimme, da sie in diesem sehr präsent ist. Kompensiert wurde dies durch die beiden Gitarristen, welche anstelle von Sylvie im Hintergrund einsetzten.
Der Abend gestaltete sich abwechslungsreich, was sich durch die teilweise sehr ausgedehnten sowie mehr oder weniger trompeten- und trommellastigen Songs (im Übrigen ein typisches Merkmal) bemerkbar machte. Vor allem bei „Beaches“, einem instrumentellem Song sowie bei „Control“ und „Mad World“ war dies spürbar. Bei letzteren beiden war auch Marteen halb am ausrasten und irgendwann einmal in der Menge verschwunden. Ruhiger ging es dann beim Song „Kreusch“ her, bei welchem der Sänger alleine auf der Bühne stand. Keyboard, Xylophon, Schlagzeug, Gitarre, Trompete und Melodica – Warhaus bot reichlich Instrumente und setzte diese gekonnt ein. In einer kurzen Pause machte Marteen Werbung für den Merch, bei welchem man unter anderem ein Kissen ergattern konnte. Was am Kissen das Besondere war? Eine Seite war mit seinem Gesicht verziert. Es bleibt die Frage offen, wie viele Fans ein solches nun ihr Eigen nennen können.
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Love is in the Air?!
Nach ca. einer Stunde war das Konzert vorbei und die Zugabe bestand aus dem schönen Stück „Fall in Love With Me“. Passend und doch unpassend nach so viel Liebesgesäusel verabschiedete sich Warhaus und im Anschluss rief Marteen „Love is in the Air“ in die Menge, was der Startschuss für John Paul Young´s Klassiker „Love is in the Air“ war und sogleich abgespielt wurde. Die „Love“ von meiner Begleitung und mir hielt sich jedoch leider etwas in Grenzen. Durch unsere Platz“wahl“ im vollen Quasimodo und den uns umgebenden Menschen war unsere Laune etwas getrübt. Zum Einen bot sich für uns nicht wirklich die Möglichkeit, sich anders bzw. besser positionieren zu können, wodurch wir nur vereinzelt am Bühnengeschehen teilnehmen konnten. Ebenso schienen wir an einer „Schleuse“ zu stehen, sodass sich die Menschen an uns vorbeidrängten, um sich den nächsten Drink oder Schnaps zu besorgen. Zum Anderen zeterten gewisse Menschen über unsere angeblich im Weg stehenden Beutel herum, und das nicht nur einmal. Schade schade Marmelade, die tolle Band um Marteen Devoldere so zu erleben.