Konzertbericht: Rival Consoles live in Berlin

Rival Consoles live im Funkhaus Berlin 2018 Konzertbericht
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  • Beitrag zuletzt geändert am:18. Mai 2021
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Er schwebt auf einem Teppich aus zuckendem Licht und Nebel und ist auf dieser Wolke vom Publikum etwas abgekapselt.

Konzert am 18. Oktober 2018 im Funkhaus Berlin | Support: Ryan Davis
Text: Katharina Blum | Fotos: Yvonne Hartmann (Beitragsbild) und Katharina Blum

Obwohl ich Rival Consoles schon so oft gesehen habe, freue ich mich auf das Konzert im Funkhaus. Es ist ein nieseliger Herbstabend und eine riesige Menschentraube wandert mit uns im Dunkel an der Spree gen altes Rundfunkgebäude.

Das Funkhaus ist eine wunderbare Location, vom Stil, vom Sound und das ausgewählte Booking ist auch kein Geheimtipp mehr. Allerdings kann jetzt an der Bar nicht mehr mit Geld bezahlt werden. Beim Erwerb eines Tickets im Internet kann automatisch ein Guthaben auf den QR Code auf dem Ticket gebucht werden, der dann gegen ein Bier gescannt wird. Mag sein, dass das die Zukunft ist, mag sein, dass Leute das toll finden, wir erfuhren das erst an der Bar und fanden es semigut.

Ein bisschen habe ich mich ja auch auf den Support von Throwing Snow gefreut, der leider ein paar Stunden zuvor abgesagt hat. Dafür steht Ryan Davis nun am Pult im Konzertsaal. Ich hatte auf ein Liveset gehofft, aber der erste Track kommt mir schon bekannt vor. Kiasmos. Trotzdem, Ryan Davis, der eigentlich Sebastian Waak heißt, weiß was er da macht. Musikalisch passt er als Voract perfekt und er baut sein Set von ruhig träumerisch ganz langsam zu schnell technoid auf, mit der atmosphärischen Note, die als Rival Consoles‘ Support obligatorisch ist. Ein sehr schönes Set.

Pause.

Die meisten sitzen im Saal, da wird es dunkel und Ryan Lee West aka Rival Consoles kommt aus einem Türchen und stellt sich an den Tisch mit den Synthies und Geräten. Er beginnt mit einem ruhigeren Track und gefühlt sind alle sofort verzaubert. Er scheint auch sehr schnell in seinem Element zu sein und zuckt und wippt und bewegt seinen Kopf sehr heftig zur Musik. Er verzieht auch sein Gesicht in einer etwas witzigen Art und Weise. Aber das stimmt alles und steckt neben der Musik an, die Leute stehen auf und fangen an zu tanzen. Das Publikum ist im Schnitt um die 30 und trägt lässig-schick, Rival Consoles ein Shirt voller Ananasse mit Sonnenbrillen.

Rival Consoles live im Funkhaus Berlin 2018 Konzertbericht
Foto: Katharina Blum

Die Visuals kommen diesmal von oben. Er schwebt auf einem Teppich aus zuckendem Licht und Nebel und ist auf dieser Wolke vom Publikum etwas abgekapselt. Mit der Zeit wird alles gefühlt intensiver und die Lichtgrenze zwischen Rival Consoles und dem Publikum verschwindet. Es ist trotzdem sehr dunkel und der Saal gefüllt mit Spannung, Bass und Rhythmen. Einige Tracks lässt er ineinander übergehen, manchmal macht er eine kurze Pause. Es gibt viele alte Lieder, viele von dem neuen Album „Persona“ das dieses Jahr erschien und einige, die komplett neu sein müssen.

Als es vorbei ist, bin ich etwas traurig, mir haben ein paar bestimmte Lieder gefehlt. Aber der Applaus hört nicht auf und er kommt noch einmal zurück und gibt eine Zugabe.

Rival Consoles live im Funkhaus Berlin 2018 Konzertbericht
Foto: Yvonne Hartmann

In der Eingangshalle spielt noch ein DJ, bis wir dann recht bald charmant nach draußen gebeten werden.

Es war ein schönes Konzert. Es hätte nur noch ein wenig länger gehen können.

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Katharina

Als ich die Blockflöte irgendwann doof fand, wollte ich lieber Gitarre lernen. Das war cooler. Nach einigen Bandprojekten kam das durch die Welt wandern und dann ist das Musikmachen irgendwie immer mehr ein Bestandteil meiner privaten Sphäre geworden. In Berlin hängen geblieben mache ich immer irgendetwas zwischen Studium, das Leben genießen, irgendwo im Musikbereich arbeiten, tanzen. Viel Musik halt. Aber ich bin auch viel unterwegs, betätige mich gern sportlich oder kulinarisch. Und ich steh auf Milchreis.

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