Heißer Scheiß aus Californien
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Konzert am 24. Juni 2014 im Comet Club
Text & Fotos: Corinna Sauer
Diese Ladies rocken. Wirklich. Erstaunlicherweise tun sie das ausschließlich mit Hilfe von Schlagzeug und einer E-Gitarre, was dem unverwechselbaren Sound der californischen Zwei-Frau-Combo jedoch keinen Abbruch tut, ihn und seinen rauen Charme sogar eher mitbestimmt. Barfuß betreten Lindsey Troy (Gitarre & Gesang) und Julie Edwards (Drums & Gesang) die Bühne des Comet Clubs und werden von diesem Zeitpunkt an vom Publikum frenetisch abgefeiert.
Kaum zu glauben, dass sich die beiden, die energiegeladen, mit harten Riffs und explosiven Drum-Salven die Bühne rocken, bei einem Häkelkurs vor drei Jahren kennengelernt und dort beschlossen haben, eine Band zu gründen. Als Blues-Punk beschreiben sie selbst ihren Sound. Es lassen sich Einflüsse der White Stripes oder auch Led Zeppelin heraushören. Eine maskulin geprägte Gangart der Musik, die sich Deap Vally zueigen machen – ungezügelte Frauenpower in Hotpants – und trotzdem gerät bei ihrem Auftritt niemals die Musik an sich und die reine Spielfreude aus dem Fokus. Die Songs und die Intensität der Performance scheinen über die eineinhalb Stunden des Konzerts hinweg einer stetig ansteigenden Spannungskurve zu folgen, Band und Publikum feiern sich gegenseitig und der Laden kocht.
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In kurzen Pausen zwischen den Songs nimmt Gitarristin Lindsey einen Schluck aus ihrer Bierflasche, um gleich danach mit ungebremster Energie und nicht zu vergessen großem musikalischen Können die Saiten ihrer Gitarre zu bearbeiten. Das Debütalbum der Band „Sistrionix“ ist absolut hörens-, ihre Live-Performances unbedingt sehens- und erlebenswert. Bis Ende Juli werden Deap Vally noch durch Europa touren und sicher immer mehr Menschen mit ihrer Mischung aus spielerischer Leichtigkeit, druckvollem Sound und ihrem ureigenen mitreißenden und einfach sympathischen Auftreten begeistern.
Seht hier eine Zeichnung, die Frieda K. von Lindsey Troy angefertigt hat.