Konzert am 15. März 2016 in der Weststadthalle in Essen
Text und Fotos: Jennifer Gottstein
Ein Geständnis, eine Entdeckung und eine Pflichtveranstaltung
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Als erstes muss ich ein Geständnis machen: das Debütalbum „Sailors Of The City“ von Baru habe ich mir auf einem Flohmarkt gekauft, weil ich das Cover so schön fand. Dann lag es einige Wochen in meinem Schrank bis ich es mir tatsächlich mal angehört habe. Eigentlich hatte ich keine hohen Erwartungen, da mein Schönes-Cover-Kaufen-System bisher wenig erfolgbringend war. Baru war die Ausnahme. Das Album lief rauf und runter und bald konnte ich die Songs auswendig. Als ich dann sah, dass sie auf Tour kommen und dann auch noch nach Essen, musste ich natürlich hin.
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Farbige Extase mit neuen Songs
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Die jungen Sachsen waren ohne Support unterwegs und daher fing die Show schon kurz nach 20 Uhr an. Leider war das Konzert nicht allzu gut besucht, aber das Quartett ließ sich davon nicht beirren und legte mit viel Energie los. Sänger Ferdinand wirbelte über die Bühne und zeigte sich ehrlich berührt, dass die treuen Fans (am Merchstand stellte sich heraus, dass zwei Jungs die Band bereits als Support für die Killians gesehen haben und seither zu jedem Konzert, das in der Nähe ist, pilgern) nach Essen gekommen sind, um die neuen Songs vom kommenden Album zu hören. Sehr beeindruckend war die Beleuchtung des Backgrounds. Durch den graphisch sehr schön gemachten Banner und die farbintensive Beleuchtung gab es ein tolles Lichterspektakel zu sehen. Aber anscheinend fasziniert mich die grafische Aufbereitung von Baru ja grundlegend, wie ich bereits zugegeben habe.
Selfmade-Musiker mit Fannähe
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Auch die Musik war toll. Baru gaben nicht nur alte Songs zum Besten, sondern gaben uns schon mal einen Einblick in ihr im September kommendes Album “Levity“ – und das klang vielversprechend. Mehr 80er-Synthies, ein Lied vom Drummer gesungen und ganz viel handgemachte Musik. Dass die vier jungen Musiker voll und ganz hinter ihrer Musik stehen, war bereits nach dem zweiten Song spürbar. Sie hatten richtig Bock ihre Songs zu präsentieren und gaben für das kleine Publikum auch noch eine Zugabe, nachdem sie mit einem zynisch-sarkastischen Lächeln die Bühne verließen. Eine Stunde dauerte das Konzert und die vier Musiker nahmen sich danach ausgiebig Zeit, um mit den Zuschauer_innen zu plaudern. Am Merchstand haben sie noch erklärt, dass sie den Sanddruck der Jutebeutel selbst machen, sowie alle einzelnen Downloadcodes für das Album mit Hand auf die Zettelchen auftragen, Videos mit Freund_innen zusammen drehen und natürlich auch das Artwork selbst gemacht haben – alles in Allem sehr beeindruckend!
Veröffentlichungen:
Sailors Of The City (2013)
Take A Look EP (2014)
Levity (2016)