ZappenDusters Hits 2017 | Rückblick

Best Of 2017 Rückblick Rike MUSIKMUSSMIT

2017 war ein krasser Ritt, ich bin gut rumgekommen und diese Songs waren dabei. Auch in diesem Jahr schaffe ich es nicht, eine all female and queere Liste zu erstellen, aber die Jungs haben halt auch überzeugt. Eine Spotify-Playlist findet ihr am Ende des Artikels.

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Best-Of-Hits 2017

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Text und Auswahl: Friederike Suckert

Kiddy Smile – „Let A Bitch Know“
Mit diesem Kiki-Kracher konnte das Jahr losgehen. Eine echte Motivation. Leider hab´ ich Kiddy Smiles Auftritt verpasst, weil ich nicht durch den Sturm kam.

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Lambchop – „NIV“
Habe ich vor allem auf der Berlinale gehört, da ist man durch den Vitamin D-Mangel und die ganzen Geschichten, die auf einen einprasseln eh neben der Spur. Das Video erzählt außerdem die Geschichte einer obdachlosen Familie, die irgendwo im Wald lebt und vom werdenden Vater, der von einem richtigen Zuhause träumt. Leider zu spät. Und auch sicher exemplarisch, warum die orangefarbene Dampfnudel gewählt wurde.

Gnucci – „Young Paula Abdul“ (The Selfie Mix)
Die schwedisch-kroatische Rapperin und ihre coole DJ AmberValent haben beim Vogelball in Hamburg neben Mikky Blanco und Peaches eine großartige Show hingelegt. Da steckt ordentlich feministischer Wumms hinter, nur die Hamburger_innen haben´s nicht so gecheckt. Mehrfach mussten Leute von der Bühne gebeten werden oder es wurde sich einfach vorgedrängelt.

Parts – „Pieces“
Zarter Synthie-Pop aus den USA. Ich kann über die zwei Ladies nicht so richtig was herausfinden, nur, dass sie aus Grand Rapids kommen, exakt eine EP mit drei Songs veröffentlicht haben und gerade auf kleiner US-Tour sind. Diesen Song hab ich an manchen Tagen zwanzig Mal gehört.

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Lana Del Rey – „Love“
Ist halt Lana, ich liebe sie. Das Album gefällt mir allgemein nicht so gut, aber das macht nichts.

Jenn Champion – „No One“
Sie nannte sich mal Jenn Ghetto, hat dies aber glücklicherweise geändert. Ihre vorige Band hieß Carissa’s Wierd, die gibt es aber nicht mehr, dann performte sie vier Alben lang als S, um nun endlich als Jenn Champion durchzustarten. Ihre Songs entstehen nahezu ausschließlich im Wohnzimmer. Die Frau ist von Hacke bis Nacke tätowiert, sticht selbst Bildchen und hat laut Instagram eine süße Frau. Ich glaube, sie ist generell fröhlicher als in dem Song, aber ich liebe ihn sehr. Das kursierende Fanvideo auf Youtube wurde aus dem Film “Water Lillies” aus dem Jahr 2007 zusammengeschnitten, wo wiederum die Regisseurin Céline Sciamma seit den Dreharbeiten mit der Hauptdarstellerin Adèle Haenel zusammen ist. Cuteness overload.

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Kendrick Lamar – „Humble“
Handeln ja viele als den besten Rapper und den besten Rap-Track und auch als den Kommentar auf den jetzt wieder sehr offensichtlichen Rassismus in den USA. Hoffen wir mal, das 2018 mehr Aktivismus zutage bringt.

MC Linn da Quebrada – „Bixa Preta“
2017 durfte ich an einem großen Abenteuer teilnehmen: ich war drei Wochen in Rosario/Argentinien und Porto Alegre/Brasilien und habe an einem Workshop über die Lebensrealitäten von LGBTIQ* in Lateinamerika teilgenommen. Das war wahnsinnig intensiv und anstrengend, aber natürlich habe ich vieles mitgenommen, zum Beispiel MC Linn da Quebrada. Sie ist eine der queeren Ikonen und ich durfte auf eines ihrer Konzerte und ich sag Euch: die Leute sind gut drauf. Mal abgesehen davon, dass die alle einen unglaublich guten Style haben, sind die auch noch beweglich wie Gummi. Wenn Linn da Quebrada von der Bühne “Down” ruft, dann gehen die auch alle runter. Und ich stand da wie ein blonder Besen, aber ich hab einfach mal Hüfte. Eins der besten Konzerte ever. Aber hat auch alles sowas fatalistisches: die LGBTIQ* sind der ganzen Zeit der Gefahr ausgesetzt auf´s Maul zu kriegen, weil sie nicht den heteronormativen Normen entsprechen -„Bixa Preta“ heißt auch so etwas wie „schöne Tucke“ und um diese Erfahrungen geht es auch – und so feiern sie natürlich in einem geschützten Raum besonders dolle. Und die, die keine Kohle fürs Konzert hatten (20€ sind da viel), haben eben spontan vorm Club auf der Straße geraved. Die sahen aus wie aus einem Musikvideo, mir sind fast die Augen übergegangen.

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Louis Fonsi – „Despacito“
Tja, haben wir wie doof gehört und später wurden im Projekt-Chat alle möglichen Cover-Versionen rumgeschickt. Das Video, der Song, alles ganz schlimm, aber deinen Sommerhit kannste dir nicht aussuchen.

Future Islands – „Ran“
Am Tag unserer Abreise hat mir Spotify diesen Song in die Liste gepackt und ich hab´s in heavy rotation gehört und auf Porto Alegre gestarrt und meine Tränen unterdrückt. Die ersten drei Takte holen mich immer wieder zurück und die ersten Monate nach der Reise waren richtig schlimm für mich. Wetter kacke – ich musste sogar meinen Wintermantel wieder rausholen – und wir Deutschen so unfassbar verjammert. Der ganze Hass und die Undankbarkeit die durch dieses Land wabern, welches eigentlich die reichste Nation ist, waren wie eine Keule. Davon hab ich mich immer noch nicht erholt.

Sophia Kennedy – „Build Me A House“
Die US-Amerikanerin, die in Hamburg studiert, konnte mit ihrem Debüt so einige begeistern und steht bei DJ Koze unter Vertrag. Ich durfte sie bei der Pop-Kultur live sehen und sie ist eine Rampensau mit einer krassen Stimme. Wie aus so ein kleiner Person so tiefe Töne kommen können: faszinierend.

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Kesha – „Praying“
Der vielleicht wichtigste Track in diesem Jahr, schon Monate vor der #metoo-Bewegung gelang Kesha der Befreiungsschlag von ihrem übergriffigen und tyrannischen Producer. 2014 hatte sie Dr. Luke wegen Nötigung und Vergewaltigung angeklagt, er startete eine Gegenklage wegen Verleumdung und natürlich bekam er recht und ihr wurde untersagt, Arbeiten außerhalb seines Labels RCA Records zu veröffentlichen. Drei Jahre lag ihre Kreativität auf Eis und dann endlich das Comeback. In „Praying“ verzeiht sie ihm und wünscht ihm ein Leben in Demut. Sie hätte einen Eier-ab-Rache-Song machen können, aber sie hat sich für den Neuanfang entschieden und hat somit vielen Opfern von Gewalt eine echte Hymne geliefert.  Leider verdient der Idiot weiterhin mit, aber das war der Kompromiss, den sie eingehen musste. Taylor Swift hat auch den Radiomoderator David Mueller verklagt, der ihr unter den Rock auf den nackten Po gegrabscht hatte und gewonnen. Er musste einen symbolischen Dollar zahlen – Taylor braucht kein Schmerzensgeld – und jammert nun überall rum, sie stattdessen bringt ein neues Album mit dem genialen „Look What You Made Me Do“ auf den Markt. Ich bin kein Fan von ihr, aber unterschätzt nicht unsere Popsternchen, ihr alten Säcke!

Maiah Manser – „Sweet Hell“
Die US-Amerikanerin hat erst eine EP „Second Skin“ veröffentlicht und „Sweet Hell“ ist der beste Song. Bin gespannt, ob da noch was kommt, ein schön düsteres Elektro-Pop-Album wäre doch fein.

Allie X – „Bitch“
Meine Lieblingsentdeckung des Jahres: Allie X. Ich entdeckte sie an einem Freitag und den Mittwoch danach sah ich sie schon im Badehaus. Sie trug einen Fummel vom Lady Gaga-Designer Hanisch und spielte vor 50 Leuten, als wäre es die Mercedes-Benz Arena. Bei einem zweiten exklusiven Club-Konzert war es nicht anders und ich bin nun schwerer Fan. Folgt man ihrem Instagram, sieht man schnell, dass sie einen amtlichen Sockenschuss hat, aber sie macht daraus großartigen Pop mit genialen Videos. Die wird was, ich sage es Euch! Zumal ich sie wirklich mal in einer großen Venue sehen will.

be steadwell – „Sage“
Ich durfte sie beim Reclaim the Beats Festival sehen und der Track kann überhaupt nicht wiedergeben wie talentiert sie ist. Die queere Spoken Word Künstlerin aus Washington singt jede Spur live selbst ein und sucht den Dialog mit dem Publikum. Wir quatschten über Beziehungen und Trennungen und natürlich wurde es auch hier und da politisch.

AS//iS
Auf dem Reclaim The Beats Festival waren auch AS//iS, das Berliner Duo Ahmad Larnes von Black don’t Crack und der DJ Steffen Sennert. Ich hatte sie schon auf dem Feel Festival gesehen, aber mein Herz haben sie mit dem Auftritt gewonnen.  Es war so emotional.

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Best-Of-Konzerte 2017

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Ja, das war 2017. Ich war dieses Jahr sehr gestresst, hatte ich ja schon im April für den Austausch meinen kompletten Jahresurlaub verbraten. Aber Konzerte sind ja auch  wie Urlaub und meine Hitlist waren:

Allie X
Pet Shop Boys
Noga Erez
SXTN
Deichkind
Banks
Mikky Blanco
Linn da Quebrada

Ich erwarte tatsächlich nichts von 2018, bringt ja nichts. Zudem hat ANOHNI angekündigt, dass sie keine Musik mehr machen will, mein Herz ist eh gebrochen. Naja, Augen zu und durch, nech?

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Marias Rückblick 2017.

Friederike

In einer Höhle voller Bücher von Plattensammlern aufgezogen, sozialisiert in idyllischer Randbezirkplatte durch ABBA, Elvis und Nirvana, schulternwippend in die Kaschemmen und Tanztempel der Stadt gewankt, bin ich jetzt graduierte Popnutte. Schon immer eher Beobachterin als Macherin, frage ich, was die Entscheidung für das Künstlerleben so mit sich bringt.

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