Sylvan Esso heizen den Berliner Fans ordentlich ein | Konzertbericht

Sylvan Esso Konzert Berlin Konzertbericht MUSIKMUSSMIT
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  • Beitrag zuletzt geändert am:18. Mai 2021
  • Beitrags-Kategorie:Konzertberichte / Musik
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Konzert am 26. Oktober 2017 im Astra Berlin | Support: Yeah But No
Text und Fotos: Inken Petersen

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Ein bisschen Techno auf die Ohren

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Yeah But No supporten Sylvan Esso im Astra. Das passt mir sehr gut, denn das Berliner Duo sah ich bereits im August auf dem 3000° Festival und war durchaus angetan von ihrer Liveperformance, die sich wie folgt zusammenstellt: Fabian Kuss loopt einige Gesangspassagen, singt dann wieder etwas Neues dazu und hopst teils unerwartet gestikulierend auf der Bühne herum, während sein Kollege Douglas Greed den Gesang mit wummernden Bässen untermalt, indem er an den Knöpfen dreht. Letzterer ist dem einen oder anderen unter Euch vielleicht bekannt, da er sich als Techno-Produzenten und Musiker bereits einen Namen machte. Sänger Fabian Kuss bringt Erfahrung aus sämtlichen Musikrichtungen mit. Das Ergebnis ist die perfekte Einstimmung auf Sylvan Esso, über deren neues Album ich Euch neulich berichtete. (Yeah But No geben am 9. November 2017 ein Release Konzert im Kater Blau. Das Album erscheint einen Tag später.) Nachdem Yeah But No ihren Bandnamen bestimmt fünf Mal gesagt haben, wobei man das Gefühl bekommt, dass sie sich immer wieder über den vermeintlichen Wortwitz freuen, sie sicherlich einige Fans dazugewonnen haben und ein paar Songs präsentieren konnten, machen sie die Bühne für das Electro-Pop-Duo Sylvan Esso frei.

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„Just Dancing“ ist Programm

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Genauso wie das Album beginnt das Sylvan Esso Konzert mit dem Opener „Sound“. Hierfür betritt Nick Sandborn die Bühne, drückt und dreht sämtliche Knöpfe. Amelia Meaths Stimme ertönt, doch sie ist noch nicht zu sehen. Ja wo steckt sie denn? Ich sehe kein Mikro… Meath betritt die Bühne und das Publikum bricht in Getöse aus. Im vorderen Bereich vor der Bühne sind hauptsächlich Mädels zu sehen und zu hören. Amelia trägt gigantische Buffalos und setzt diese beim Tanzen gekonnt ein. Das Mikrofon in ihrer Hand wirkt riesig und glitzert so sehr, dass es an eine Mini-Diskokugel erinnert. Sie strahlt von der ersten bis zur letzten Minute eine enorme Bühnenpräsenz aus, die ihren Bandkollegen ein wenig in den Schatten stellt. Betrachtet man diesen, wird man jedoch das Gefühl nicht los, dass auch er seinen Spaß hat und ohne ihn würde der Laden ja auch gar nicht laufen. In regelmäßigen Abständen huscht ihm ein Grinsen über sein Gesicht und ein paar Mal verlässt er sogar seine Knöpfe, tritt einen Meter nach hinten und gibt eine kleine Tanzeinlage zum Besten. Natürlich nicht mit so einem Körpereinsatz und solch Temperament wie seine weibliche Kollegin – ihr Auftritt ist schwer zu toppen. Ganz nach dem im 7. Track des Albums „What Now“ besungenem Motto „Just Dancing“.

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Zuckersüß, rotzfrech und kraftvoll dynamisch

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Amelias Stimme variiert authentisch zwischen zuckersüß, rotzfrech und kraftvoll dynamisch. Bei keinem Lied vergisst sie zu tanzen und flirty Blicke ins Publikum zu werfen. Songs wie „Radio“, „Kick Jump Twist“ oder „Just Dancing“ des neuen Albums werden gespielt, aber auch die des ersten Albums „Sylvan Esso“ kommen nicht zu kurz. So können wir ausgelassen zu den geliebten Songs wie „Hey Mami“, „H.S.K.T.“ und „Play It Right“ des ersten Albums tanzen. Die Stimmung ist super und Nick und Amelia kommen so langsam ins Schwitzen. Kein Wunder, dass auch Platz für ein paar ruhigere Songs sein muss. Beim Einleiten dieser sanfteren Töne kommt es jedoch zu Rufen aus der Menge, was Nick immer wieder mit Gestiken zu besänftigen versucht, womit er weitestgehend Erfolg hat. Spätestens der darauffolgende Song befriedigt die Partywütigen unter uns. Zwischen ausgelassenem Gezappel, zwei Zugaben und steigender Laune kommen ein paar liebe Worte nicht zu kurz. So beteuert Nick, dass die anwesenden Berliner Fans die geilsten überhaupt wären und auch Amelia ist sichtlich gerührt vom unentwegten Jubeln und Mitsingen ihrer Anhänger_innen.

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Hinzu kommt, dass sich die Lichtershow wirklich angenehm gestaltete. Es wurde mit indirektem Licht und hübschen Scheinwerfern im hinteren Teil der Bühne gespielt und auf vielseitig wechselnde Farbspiele und -Muster verzichtet. Nur einmal kommt der Strobo zum Einsatz. Alles in allem kann man von einem sehr angenehmen Konzert mit Gute-Laune-Potential reden.

 

Inken

Ich zeichne und gestalte gerne Dinge & Räume um, stöbere gerne rum, sei es in der Natur, Städten, auf Flohmärkten oder in Gesprächen. Außer Musik mag ich unter anderem Katzen, Kunst und Knuspermüsli. Ich höre Musik von Foals, Cage the Elephant, Abby, Django Django, Life in Film, Kurt Vile, Tame Impala, Balthazar, Say Yes Dog, Acollective, Xul Zolar, Talking to Turtles, Martin Kohlstedt, Talisco, Charity Children, Kasabian, Beatsteaks, Chet Faker, Deerhunter, Bonaparte, uvm.

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