Mein Highlight war natürlich „Touch“ und alle haben mitgesungen. Das war schön. Und nein, es gab keine Massenknutscherei.
Konzert am 13. November 2016 im Musik & Frieden Berlin // Support: toksï
Text und Fotos: Friederike Suckert
Auf das nerdige Elektro-Pop-Album „Nothing’s Real“ der jungen Britin habe ich ziemlich lang gewartet und so war ich sehr glücklich, als es kam und die dazugehörige Tour angekündigt wurde. Leider hat das die BVG nicht so ernst genommen und so kam ich etwas zu spät im Musik und Frieden an und dort ist es ja dann mit der guten Sicht eher schwierig. Eingequetscht zwischen einem überraschend bunten Publikum und hinter einem Männerdutt lauschte ich dem Support toksï, einer Hamburger HipHopperin, die schöne elektronische Beats unter ihre deutschen Texte legt.
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Ein bißchen spät, ein bißchen neben der Spur.
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Nach einem langen Umbau kamen dann endlich Shura und Band auf die Bühne und sie wirkte irgendwie verschallert: die Mütze die ganze Zeit ins Gesicht gezogen und Tee schlürfend ging es mit dem Opener „Nothing’s Real“ los und den hat sie im Grunde gesprochen. Ich vermute: eine fiese Erkältung. Zwischen jedem Lied hat sie sich an der Mütze rumgefummelt, das hat total genervt und die Dame hinter mir konnte sich ein halblautes „Wat hat die denn nur immer mit ihrer blöden Mütze!?“-Pöbeln auch nicht verkneifen. Schüchternheitsanfälle sind die Pest, aber sie vergehen und so kamen mehr und mehr ihre Stimme und Stimmung zurück.
Sie war am Tag vorher noch in den USA und froh, wieder in diesem Teil der Welt zu sein. Jetlag und Trump als neuer Leader der westlichen Welt: ich würde in Embryostellung weinend auf dem Boden liegen. Bei „Kidz ’n’ Stuff“ hatte ich es erwartet, aber es kam glücklicherweise nicht dazu: ich stand gerade am Tresen.
Mein Highlight war natürlich „Touch“ und alle haben mitgesungen. Das war schön. Und nein, es gab keine Massenknutscherei.
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Neues Album, aber kurze Show.
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Ich habe sie ja schon vor etwa zwei Jahren live gesehen und ich muss sagen, dass dieses Konzert im Grunde genauso kurz war, aber natürlich viel professioneller. Ich hatte Spaß und konnte mitsingen, war aber froh um den freien Eintritt und auch, dass ich keine meiner Freundinnen überreden konnte. Zum Glück hat sie versprochen, ein neues Album zu produzieren, damit die Show länger wird, die mit knappen 45 Minuten sehr kurz, aber schon gut war. Fans konnten sich aber am Merchandise-Stand eine Wollmütze oder ein Vinyl inklusive Selfie mit ihr erstehen und das fand ich schon ganz schön süß.
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