Text und Auswahl: Katharina Blum
Das Reeperbahn Festival ist Schauplatz des alljährlichen Treffens der deutschen und internationalen Musikszene und bekannt für einen besonders guten Riecher für aufstrebende Musik. Nebenbei gibt es Workshops, Sessions, Filme, Kunst, Literatur und mehr. Unter den mehr als 70 Veranstaltungsorten ist dieses Jahr auch die Elbphilharmonie.
Um bei all dem Trubel nicht den Überblick zu verlieren, wird es auch dieses Jahr eine App zum Festival geben. Damit kann man dann ganz einfach kurz in die Musik reinhören, seine Favoriten speichern und sich den Weg zu einer vollen Venue sparen, weil man eine Nachricht erhält, sobald irgendwo Einlassstop ist. Aber man kann sich natürlich auch einfach treiben lassen. Und wenn man offen für Musik ist, die der eigenen Playlist fremd ist, gibt es unglaublich viel zu entdecken.
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Unsere Musik-Tipps
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Daniel Brandt | Elektro
Daniel Bandt ist bekannt aus dem Berliner Trio Brandt Brauer Frick. Das Technoprojekt baut seine Tracks auf instrumentellen klassischen Elementen auf. Das neue Album „Eternal Something“ ist Brandts Solo-Debüt, bei dem er den Großteil der Instrumente in seinem Berliner Studio selbst einspielte. Die oft sehr experimentellen Lieder sind elektronisch wie instrumentell, klingen hier und da zerstückelt und bilden am Schluss wieder eine große Einheit.
„Eternal Something“ ist im März bei Erased Tapes Records erschienen und live am Samstag auf der Reeperbahn zu erleben. Ein vielleicht nicht mehr so geheimer Geheimtipp für tiefe Musik, die mit Düsterheit und Spannung zieht.
WANN? Sa, 23.09.2017 | 18 Uhr | Elbphilharmonie
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ARY | Elektro Pop
Die junge Norwegerin brachte 2015 ihre Debütsingle „Higher“ heraus. Damit fand ihr Name schon mal ein gutes Stück Aufmerksamkeit. ARY klingt elektronisch, poppig, dabei aber nicht schnulzig und mit einer sehr sehr schönen Stimme. Ariadne Loinsworth, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, produziert ihre Tracks selbst und veröffentlicht auf Eskimo Recordings. Eine vielversprechende Newcomerin aus Oslo. Da lohnt es sich auf jeden Fall vorbeizuschauen. Wer weiß, auf welchen Bühnen sie in Zukunft spielt…
WANN? Sa, 23.09.2017 | 16:30 Uhr | N-Joy Reeperbus
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DNZR | Elektro
Felix Denzer ist Teil von Fewjar, einem Duo, das sich sein eigenes Genre geschafften hat, das es Polygenre nennt. Jetzt ist Denzer als DNZR musikalisch auch Solo unterwegs. In seinem WG-Zimmer in Berlin produziert er elektronische Musik mit Einflüssen aus Jazz und Trip-Hop. Seine erste Single „Chivvy“ klingt unglaublich schön, atmosphärisch und tief.
Die Single ist die erste Auskopplung aus dem Debütalbum „Ebriety“, das am 25. August 2017 auf SMILE Records / Soulfood erscheint. DNZR legt gerade erst los und vielleicht ist auch er ein Goldstück, das bald wo ganz anders spielt.
WANN? Don, 21.09.2017 | 00:00 Uhr | Sankt Pauli Museum (Hamburg Haus)
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Ray’s Reeperbahn Revue
Nein, Ray ist keine Band. Ray’s Reeperbahnrevue ist eine Show, die durch das Festival führt. Host der Veranstaltung ist kein Geringerer als Ray Cokes. Der ehemalige MTV Moderator ist eine unglaubliche Ulknudel und hat neben Interviews und Lachkrämpfen immer die besten Tipps für den Abend parat. Als Teil der Show lädt er sich ein paar Bands ein, die mit jeweils einem akustischen Lied ihr Konzert am Abend anteasern. Wer also noch ein Loch im Festivalplaner hat, klopft schon mal frühzeitig bei Ray – denn die Schlange ist meist sehr lang.
WANN? Mittwoch bis Samastag | Location und Zeit: tba
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Eigener Award, Filme, Partnerland Kanada und Musik-Workshops
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Das Reeperbahn Festival hat außerdem seinen eigenen Award. Letztes Jahr gab es ihn zum ersten mal: den ANCHOR. Aufstrebende Acts aus der ganzen Welt können sich bewerben und eine stark besetzte Jury (u.a. David Bowie Produzent Tony Visconti) nominiert die Crème de la Crème.
Der Gewinner aus dem letzten Jahr war Albin Lee Meldau, den die Aufmerksamkeit, die er durch den Award erhielt, auch einen Majorlabel-Vertrag eingespielt hat.
Man muss aber nicht den ganzen Tag von der einen zur nächsten Venue rennen. Wenn die Beine müde sind, kann man einen der vielen Filme ansehen, die zum Festival gezeigt werden. Das Reeperbahn Festival arbeitet für die cineastische Untermalung der Tage mit dem Unerhört! Musikfilmfestival zusammen und zeigt Geschichten aus dem weiten Kosmos der Musik. Gezeigt wird zum Beispiel „Soundsystem“, „Calexico Next Edit“ und „To Stay Alive – A Method“.
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Hier könnt ihr euch schon mal einstimmen:
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Zudem gibt es jedes Jahr ein Land, das als Partnerland das Festival mitgestaltet. Das ist dieses Jahr Kanada. Die CIMA (Canadian Independant Music Association) zeigt die Kanadische Musikszene mit Sessions, Konzerten und Networking-Veranstaltungen.
Wer selbst Musik macht oder in dem Business unterwegs ist, sollte auf jeden Fall ordentlich das Programm studieren; da finden sich Trainings zum Songwriting, Sessions zu Marketing, GEMA und und und. Aber auch jede_r andere findet garantiert etwas. Ich werde euch nach dem Festival natürlich Bericht erstatten, wie es mir gefallen hat.
Reeperbahn Festival
20. – 23. September 2017
Hamburg Reeperbahn
Tickets ab 30 €