Konzert am 23. Februar 2018 in Hamburg im Grünspan
Text und Fotos: Jenny Gottstein
Mit ihrem neuen Album „Brighter Wounds“ führte es den US-Amerikaner Son Lux mit Band direkt nach Deutschland – unter anderem auch nach Hamburg in den Grünspan. Das Konzert war zwar nicht ganz ausverkauft, aber dennoch gut gefüllt – alt, jung, Hipster, alles dabei. Kurz nach 20 Uhr ging es schon los und anfangs war die Stimmung doch recht verhalten, nur ein paar wenige freudige Ausreißer_innen waren zu vernehmen. Tanzbar ist der Sound von Son Lux generell ja eher nicht oder vielleicht waren viele gespannt, ob der recht frickelige und komplizierte Sound von Son Lux auch live funktionieren würde. Das bestätigte sich aber direkt von Anfang an: der Sound war perfekt abgemischt, der Bass drückte ordentlich und es war fast wie von der Platte runtergespielt. Auch das „Drumherum“ war sehr passend, mit viel Nebelmaschinen und netten Lichteffekten war es nicht zu dick aufgetragen und lenkte auch nicht zu sehr ab.
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Spannende Zwischenparts und hervorragende Setlist
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Um 180° drehte sich die Stimmung dann, als „Easy“ gespielt wurde. Zweifelsohne einer der großen Hits vom 2013er Album „Lanterns“. Insgesamt war die Auswahl der Songs sehr gut gewählt, einige neue Songs vom aktuellen Album, aber auch ältere Songs. Zwischendurch waren immer wieder recht abgedrehte Cliffhanger zu hören, die aber keinen störten und wunderbar zwischen die Songs passten. Auch seine Ansprachen waren sehr gut eingebaut, sie wirkten sehr authentisch und nicht runtergespult. Das lockert auch die zwischenzeitlich etwas melancholisch-gedrückte Stimmung wieder auf.
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Sprachlosigkeit auf der Bühne
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Das Konzert erreichte gegen Mitte seinen Höhepunkt als „Dream State“, die erste Singleauskopplung von „Brighter Wounds“ vorgestellt wurde. Aber auch „Slowly“ begeisterte die Menge und als Ryan Lott einen „fake last song“ ankündigt, sind alle erleichtert, dass da noch was kommt. Und wie! Als wirklich letzter Song mischen sie ein Medley aus „Lost it to Trying“ und „Dream State“ mit dicken Synthies und richtig viel Druck, bei dem das Publikum so euphorisch mitsingt, dass es ihn selbst aus der Fassung bringt. Überwältigt vom Publikum lädt er alle zum Merchstand ein, Feedback zu geben und mit ihm zu quatschen. Er scheint ernsthaft begeistert zu sein, dass er die Möglichkeit bekommt, Musik vor so vielen Leuten zu machen und vor allem, dass diese die teilweise schwer zugängliche Musik so sehr feiern. Und man glaubt es ihm auch. Nach knapp 90 Minuten ist die Show vorbei, alle gehen mit einem zufriedenen Gefühl raus. Wer noch die Möglichkeit hat, Son Lux live zu erleben, sollte das unbedingt machen – authentische Künstler, wahnsinnig gute Musik und eine gute Show sind zu erwarten!
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