Konzert am 27. November 2014 im Magnet Berlin
Fotos & Text: Corinna Sauer
King Tuff’s Bühnen-Attitüde ist genau das, was sein Name verspricht. Rau, schnodderig, ungehobelt – er, der zottelige König der Rock-Trash-Unterwelt. Bei dem Konzert der dreiköpfigen Band um Herrn Tuff, der eigentlich Kyle Thomas heißt, das ich am Donnerstag im Magnet Club erleben durfte, wurde jedoch auch schnell deutlich, dass jene Attitüde nur Teil des Gesamtpakets ist. Unterbrochen von moschbaren Power-Akkord-Salven ist die Musik der Jungs aus Vermont geprägt von spielerischem Können und auch immer wieder ruhigeren Tönen.
„Black Moon Spell“ heißt das aktuellste von insgesamt drei offiziellen Studioalben, das auf der derzeitigen Tour vorgestellt wird. Um es in Thomas’s Worten zu sagen, ist die Platte genau das Richtige für: „Punx, Squares, Skaters, Farmers, Bartenders, Grandparents, Stoners, Carpenters, Hobos, Heshers, Babes, Babies, Plumbers, Strippers, Art Teachers, Teenagers, Townies, Moms, Dads, Truck Drivers and Witches“. Nach einem Blick durch’s Publikum möchte ich dieser Liste noch jungsche Berliner um die 25 hinzufügen, für die der guter alte 70er Rock dank „Tuffy“ wieder ein Grund geworden ist, sich trotz winterlicher Kälte auf den Weg in den Club zu machen, um den summer-of-love spirit zu feiern.
Allem Voran steht die unübersehbare Freude, mit der King Tuff ihre Instrumente spielen – und das „Spielen“ ist hierbei wörtlich zu nehmen. Die gute Laune der Band übertrug sich auf das Publikum. Es wurde getanzt, lautstark mitgesungen, zugeprostet, gerangelt und gelacht und ich fühlte mich rückversetzt zu jener Zeit meiner Jugend, in der ich meine ersten Punkkonzerte besuchte, das erste Mal richtig betrunken war und das Erlebnis eines solchen Abends noch lange nachhallte.
Wenn Du das magst, magst Du ja vielleicht auch Deap Vally oder Snøffeltøffs.
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Fakten
Mitglieder (Stand Dezember 2014):
Kyle Thomas
Magic Jake
Garett Goddard
Alben:
- 2006 Mindblow
- 2008 Was Dead
- 2012 King Tuff
- 2013 Was Dead – Reissue
- 2014 Black Moon Spell
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