Queer Rap von Princess Nokia
***
Text: Friederike Suckert | Foto: Yaam
Wer den Namen Destiny Frasqueri durch eine Suchmaschine jagt, wird ziemlich schnell feststellen, dass sie die Königin der Stunde ist: Princess Nokia bringt nach wie vor die großen Themen Rassismus und Emanzipation auf die Bühne. Gern dem queeren Hip Hop zugeschrieben, sehe ich sie als Ultrafeministin. Vielleicht ist es aber auch ihre Arbeit mit der queeren Ikone Mykki Blanco, die zu dem Schluss führt. Hörenswert ist ihre Musik so oder so.
***
This Girl is a Tomboy.
***
Destiny Nicole Frasqueri aka Princess Nokia hat im September 2016 das Album „1992“ in Eigenregie veröffentlicht, aber ihre Lebensgeschichte reicht für fünf Alben: mit afroamerikanischen und puerto-ricanischen Wurzeln wuchs sie in Spanish Harlem, der Bronx und der Lower East Side auf. Ihre Mutter verstarb, als sie neun Jahre alt war und es folgten Stationen in Pflegeeinrichtungen und einer gewalttätigen Pflegemutter. Mit gerade einmal 15 Jahren haut sie ab, bildet sich selbst in afroamerikanischer Kultur und diversen Religionen und Riten aus, sieht sich selbst als Bruja (Hexe). Galt ihre Liebe früher dem Punk, fand sie als Erwachsene den Hip Hop als Sprachrohr. Ihre ersten Arbeiten und Auftritte als Wavy Spice oder Destiny machten viele Label auf sie aufmerksam, aber sie entschied sich für autonome Arbeit.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
***
Empowerment und Emanzipation.
***
Dass Frasqueri sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt versteht sich und so habe ich das erste Mal von ihr gelesen, weil sie einen Typen während eines Auftritts in Cambridge von der Bühne aus beschimpft hat, der sexistische Sprüche von sich gelassen hat. Er bestritt dies im Nachhinein, aber so oder so holt Princess Nokia auf Konzerten stets die Frauen im Publikum nach vorne und women of color auf die Bühne: „Wir haben oft genug hinten gestanden.“ Das sieht alles nach sehr viel Spaß aus!
Ich mag das Album sehr gern, es ist recht smooth mit den Bläser_innen, aber hinter all den angezündeten Blunts verbergen sich harte Geschichten über die Zeit als Streetkid und über alltäglichen Rassismus. Ihr könnt (Nachtrag: konntet) es auf ihrer Homepage kostenlos runterladen und dann alle für 30€ zum Konzert kommen! Die Frau muss mehr Alben produzieren.
Wer sie sonst noch sehen will, hat die Chance auf diversen europäischen Festivals wie Roskilde, Sonar oder das Supersonic. Im Timetable vom Hamburger Spektrum kann ich sie jedoch auf einmal nicht mehr finden.
***
Tickets für das Konzert in Berlin zu gewinnen
***
Achtung! Das Konzert wurde vom 12.09.2017 auf den 13.11.2017 verschoben!
Wir verlosen in Kooperation mit dem Yaam 1×2 Gästelistenplätze für das Konzert im Huxleys am 13. November 2017. Schreibt uns einen Kommentar und sagt uns dort, von wem das Lied „Wish You Would“ ist, in dem sie als feat. artist zu hören ist. Einsendeschluss ist der 01. November 2017 // 15 Uhr. Es gelten wie immer unsere Gewinnspielbedingungen. Viel Glück!
Auf Nummer sicher gehen: TICKET KAUFEN
Falls Euch ähnliche Künstler_innen einfallen, gerne dazuschreiben. Wir sind immer auf der Suche nach guter Musik! Ein Interview mit dem Missy Magazine gibt es im Übrigen hier zu lesen.