Ein fabelhaftes Wochenende voller Musik, Sonne und Entspannung
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Jenseits von Millionen Festival am 05. + 06. Juli 2016 auf der Burg Friedland
Text: Nele Hinner
Jährlich am ersten Augustwochenende verwandelt sich die Burg Friedland in der Niederlausitz in ein kleines, süßes Festival und die Einwohnerzahl des Städtchens verdoppelt sich. Erstmalig in diesem Jahr begann das Festival bereits Donnerstag: Am Abend stimmte Nick Heintz auf dem Zeltplatz die ersten Ankömmlinge auf ein fabelhaftes Wochenende voller Musik, Sonne und Entspannung ein.
Girlie heiß begehrt
Den Freitag versüßten mir Bands wie A Tale Of Golden Keys, Slow Steve und Klaus Johann Grobe. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir an diesem Abend die Band Girlie. Die drei Jungs machen rockigen Indie Punk und verstehen es, die Menge mitzureißen und bei Laune zu halten. Zum ersten Mal an diesem Wochenende füllte sich der Platz vor der Bühne, sodass man kaum noch treten konnte und seinen Nachbarn wegschubsen musste, um überhaupt etwas sehen zu können!
Dorfcharme*
Am Samstag fanden parallel zu den Burgkonzerten drei weitere Konzerte in der Dorfkirche statt. Hier dürfen wirklich alle kommen, ob Ticket oder nicht, jeder hat an diesem Tag die Möglichkeit, dem Charme der Kirche zu unterliegen und dem einzigartigen Klang zu lauschen. Einer der Künstler, die dort auftraten, war Petula aka Sebastian Cleemann. Mit seiner Stimme verzauberte er jung und alt, doch stellenweise spielte er aufgenommene Sprachnotizen und/oder Rhythmen ein, welche nicht zu seinem Stil passten und das Publikum verwirrten. Luisa Babarro (die wir Euch bald ausführlich vorstellen werden) und Michal Biehla traten ebenfalls dort auf; sie versuchten, die Menge mit Pop und Rock bei Laune zu halten. Wie wir sehen – was Geschmäcker betrifft, ist für so ziemlich jeden etwas dabei gewesen.
Auch dieses Jahr strahlte die Sonne wieder fleißig, also Badehose schnappen und einen der umliegenden Seen aufsuchen war angesagt. Wem das zu kalt war, der/die konnte sich ebenfalls auf dem Gelände vergnügen. Wie jedes Jahr wurde wieder die Tombola gestartet, um Geld für wohltätige Zwecke einzunehmen. „Welches Tier würdest Du gerne mal sein und warum?“ Zu gewinnen gab es so Einiges! Verlost wurden Platten, Kassetten, CDs und vieles mehr.
Heiterkeit, nur wenig heiter
Der Samstag gestaltete sich für mich am interessantesten. Ich freute mich besonders auf Die Heiterkeit, Locas in Love und Messer, das LineUp war mit anderen Worten echt klasse und abwechslungsreich. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht war, was die beiden Auftritte von Messer und Die Heiterkeit betraf. Nicht, weil beide Bands schlecht waren, es lag mehr an der Performance oder hing mit der Technik zusammen. Die Heiterkeit war nur wenig heiter, hat nicht mit dem Publikum agiert und lächeln fiel ihnen auch mehr als schwer. Vielleicht ist das so gewollt, allerdings finde ich es schade, da sie tolle Musik machen und es in meinen Augen nicht zusammenpasst. Messer gehören sowieso mit zu meinen Liebsten! Allerdings kam die Stimme des Sängers aufgrund von Technikproblemen nicht optimal zum Tragen, sodass man kaum den Text verstand. Mein Highlight des Wochenendes waren Locas in Love! Drei total sympathische Menschen, mit tollen Texten, eingängigen Melodien und einer supertollen, lockeren und fröhlichen Art. Nach ihrem Auftritt war ich wirklich traurig, dass es vorbei war.
Bis tief in die Nacht
Glücklicherweise gibt es jeden Abend diese wundervollen Aftershow-Parties. Und dort läuft das Feinste vom Feinsten an Musik. Eine Mischung aus Indie und Rock, aber wirklich nur Klassiker, die jeder kennt und mitgrölen kann! Ein Wochenende mit der Familie – Eine ziemlich treffende Beschreibung für das Jenseits. Einfach nur gemütlich klein, familiär. Und jährlich wächst die Familie; jährlich trifft man neue Menschen, lernt sie kennen und lieben. Für mich bleibt dieses Festivals eines der Standards – Ohne geht nicht!
*Friedland hat zwar Stadtrecht, aber ich komme nicht umhin, es Dorf zu nennen…
Lest hier weitere Festivalankündigungen und Nachberichte. Wir waren und sind noch fleißig unterwegs.