Konzertbericht: Karate Andi im Yaam Berlin

Karate Andi Konzertbericht Berlin Foto Nele Hinner MUSIKMUSSMIT
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  • Beitrag zuletzt geändert am:19. Oktober 2018
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Die ersten Reihen sortierten sich im Minutentakt neu; der Schweiß tropfte nur so von der Decke.

Konzert am 05. Oktober 2016 im YAAM Berlin
Text und Fotos: Nele Hinner

Späti-Palace

Ruhig war’s am Mittwochabend in Berlin auf jeden Fall nicht – Als sich die Vorhänge im YAAM öffneten, blickten die Zuschauer_innen auf ein fettes Späti-Palace. Inmitten das Pult von DJ MecsTreem, getarnt als Bar mit HAPPY HOUR Leuchtreklame, rechts daneben ein schnieker alter Röhrenfernseher gestapelt auf Sternikisten, ein gemütlicher Sessel (schätzungsweise von Omi übernommen), ein Spielautomat, ja eben all das, was das Späti-Herz verlangt und liebt…Besonders interessant war der Bierwagen in der linken, düsteren Ecke. Das schreit nach einem turbolenten Abend mit Generation Andi.

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Die ersten Reihen sortierten sich im Minutentakt neu; der Schweiß tropfte nur so von der Decke.

Karate Andi stattete dem YAAM am 05. Oktober 2016 einen Besuch ab, mit dabei im Gepäck waren der Rapper John Borno und sein neues Album „Turbo“. Nicht nur er gelangte dabei ins Schwitzen, für die Fans bedeutete das Konzert gute 1,5 Stunden Leistungssport. Wer sich vorne in die Menge geschlichen hatte, wurde dort kurzerhand wieder rausgeschmissen oder – nach Karate Andi Manier – einfach zerstört. Die ersten Reihen sortierten sich im Minutentakt neu; der Schweiß tropfte nur so von der Decke. Nach gut 30 Minuten hat’s die Crowd dann auch geschafft, die Absperrung zur Bühne hin um gut einen halben Meter zu verschieben. Props.

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Und nun zum Mann der Stunde – Fehlende Textpassagen machte er mit Bierpausen wet. Während des Konzerts gab es immer mal wieder kleine Unterbrechungen, um das Publikum gefügig zu machen – Bier, Bier, alle wollten Bier! Und davon hatte er auch wirklich genug auf der Bühne stehen. Doch für einige war selbst dies nicht genug und so holte er zwei Fans auf die Bühne, die beide der Meinung waren, einen Liter Bier exen zu können und/oder zu müssen. Die Jungs schwächelten, doch blieben standhaft und einer der Kollegen bekam dank seiner Bier-Ex-Skills ein limitiertes Turbo-Andi-Shirt – Yay! Entertainment kann er.

Mein persönliches Highlight des Abends war sein Track „Komm im Bimma“ von der neuen Turbo-Platte, welcher er MecsTreem widmet. Dieser hatte sich nämlich ´ne neue Karre zugelegt und wollte von Andi einen Song, den man auf den Straßen Lichtenbergs/Marzahns pumpen kann. Is’ ihm gelungen. Performance, Text, Crowd, Atmo, Bier – Alles war stimmig; alles hat gepasst. Auch, wenn Textsicherheit nicht unbedingt sein Ding sei, wie er selbst meinte, hat er sich einen Platz in unseren Herzen verschafft.

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Während seinen Auftrittes erzählte er immer mal wieder von sich, über die Platte, droppte ein paar Jokes, machte es sich bequem in seinem Sessel, riss fast den Fernseher um … Ja, Karate And ist halt auch nur ein Mensch. Einer, der besonders gut rappen kann, mit seinen Texten so ziemlich jedes Tabu bricht und alles besingt, was man eben nur so besingen kann. Wer nüchtern, fresh und gesund ins YAAM kam, wurde danach betrunken, verschwitzt und lädiert auf die Berliner Straßen entlassen – Viel mehr kann man von einem Konzert nicht mitnehmen. Alles kann, nichts muss.

Nele

Ständig auf Achse & meistens bei Festivals. Ich finde großen Gefallen am Gestalten, mich faszinieren Menschenmassen, ich hab’ nen Hang zur Dramatik und verfalle dem Schweren, so wie ich das Leichte liebe.   Am liebsten sind mir Indie und Elektro, doch ab und zu verirrt sich auch mal Trap in meine Playlist. Von mir werdet ihr Ankündigungen, Berichte und Empfehlungen über, von und für Bands wie La Femme oder Tocotronic, aber auch Künstler wie Weekend Wolves, ja womöglich sogar Rammstein, lesen. Von allem eben so 'n bisschen. Ach, und Festivals sind mir das Liebste! Lasst Euch überraschen, dies das (…)

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